Marke "Bodensee" gefordert

 

Region soll ihre Kräfte bündeln - Friedrichshafen und Konstanz geben Richtung vor

Die Stärkung der Bodenseeregion im Bereich des Tourismus, aber auch bei der Wirtschaftsförderung, ist ein erklärtes Ziel der beiden Oberbürgermeister der größten Städte am Bodensee. Horst Frank (Konstanz) und Josef Büchelmeier (Friedrichshafen) bekräftigten die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen gestern bei der 31. Informationsfahrt der Bodensee-Schiffsbetriebe. Diese führte in diesem Jahr nach Überlingen.

 

Einmal im Jahr kommen Vertreter der Städte und Gemeinden, des Tourismus und der Behörden zusammen, um sich auf Einladung der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) über gemeinsame Anliegen auszutauschen. Der Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank, Vorsitzender des BSB-Beirats, hob die gute Entscheidung hervor, dass Stadt und Stadtwerke Konstanz die BSB vor über zwei Jahren kauften. "Nur gemeinsam können wir die vorhandenen Chancen im Tourismus wahrnehmen", zeigte sich Frank überzeugt.

Das große Thema der Zukunft sei die Klärung der Frage, wie es die Internationale Tourismus Bodensee GmbH (ITB) schaffen kann, als Plattform aller Tourismusanstrengungen in das Bewusstsein zu rücken. Die Bodenseeregion müsse sich gegen andere attraktive Regionen im Lande durchsetzen. "Wir müssen in der ITB Geld in die Hand nehmen. Die Alternative wäre ein Zusammenschluss der großen Städte und der attraktiven Fremdenverkehrsziele, die etwas bewegen könnten.

Ähnlich äußerte sich auch der Friedrichshafener Oberbürgermeister Josef Büchelmeier: "Ich bin überzeugt, dass wir hier am See nur gemeinsam etwas leisten können, um die Region voranzubringen!" Es müsse eine gemeinsame Dachmarke "Bodensee" geschaffen werden. Diese müsse sowohl den Tourismus als auch die Wirtschaftsförderung einschließen.

Jörg Handreke, Technischer Geschäftsführer der BSB, zeigte sich mit der zu Ende gehenden Schifffahrtssaison auf dem Bodensee insgesamt zufrieden. Mit einem Plus von etwa 20 Prozent entwickelte sich das Geschäft mit Charterschiffen und Sonderfahrten ausgesprochen erfreulich. Auf der Fährverbindung Friedrichshafen - Romanshorn musste ein deutlicher Rückgang bei den beförderten Lastkraftwagen hingenommen werden. Durch entsprechende Aktivitäten sei es jedoch gelungen, mehr Personenautos und Passagiere zu befördern, weshalb der Plan eingehalten werden konnte. Für diesen Erfolg dankte Handreke ausdrücklich Manfred Weixler, Leiter Marketing und Fähre. Nicht zuletzt entwickelten sich die Zahlen bei der Sommernachtsfähre (2700 Fahrgäste, 290 Autos) erfreulich. Dieses Angebot in den Sommermonaten soll beibehalten werden. Belastet wird das Ergebnis durch die unerwartet stark gestiegenen Kraftstoffpreise. Die BSB müssen 2006 rund 600000 Euro mehr als geplant aufwenden.

(Südkurier v. 19.10.05)

 

OB Frank: Müssen Region gemeinsam besser vermarkten

 

Der Konstanzer OB Horst Frank fordert während der 31. Informationsfahrt der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) mit Bürgermeistern, Behördenvertretern und Touristikern, mehr Zusammenhalt in Tourismus und Wirtschaftsförderung der Bodenseestädte. "Nur gemeinsam sind wir stark", sagt Frank.


Gerade im Tourismus müsse man den Dreiländersee gegenüber anderen attraktiven Reisezielen weltweit besser als bisher vermarkten. Für Horst Frank (Grüne) und seinen Friedrichshafener Amtskollege Josef Büchelmeier (SPD) steht fest, dass man die Region internationalen Konkurrenzkampf künftig nur durch Kooperation der Städte voran bringen könne. "Wir brauchen eine Dachmarke Bodensee, um die Landschaft und die Wirtschaft zu vermarkten", fordere Büchelmeier. Man müsse bald zu Taten schreiten. Eine gute Entscheidung sei daher die Übernahme der einstigen Bahntochter BSB im Mai 2003 durch die Stadtwerke Konstanz gewesen. Damit sei Kontinuität gewährleistet, so Frank, der auch Beiratsvorsitzender der BSB ist. Der sich verzögernde Kauf der Schweizerischen Bodensee-Schiffsbetriebe AG war kein Thema der Informationsfahrt. Die Stadtwerke seien aber weiterhin an dem eidgenössischen Unternehmen interessiert, hieß es.

Für die Zukunft stehe die Lösung der Frage an, wie es die Internationale Bodensee Tourismus GmbH (IBT) schaffe, als Marketingplattform ins Bewusstsein zu rücken und von den Kommunen akzeptiert zu werden. Um die Marktchancen der IBT zu realisieren, müssen die Gemeinden mehr Geld in die Hand nehmen, so Frank. Falls dies nicht funktioniere, sollen sich die Kommunen und Fremdenverkehrsattraktionen zusammenschließen. Konstanz sei nämlich zu klein, um die gesamte Region bis nach China zu vermarkten. Ein Zeichen des Zusammenspiels seien die seit 6. Juli zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendelnden Katamaranfähren, die schon 180 000 Passagiere befördert haben.

Zufrieden mit der zurückliegenden Schifffahrtssaison zeigte sich der Technische Geschäftsführer der BSB, Jörg Handreke. Bis Ende September haben die 13 Passagierschiffe 2,54 Millionen Passagiere befördert. Mit einem leichten Minus von zwei Prozent liege man aber immer noch "auf der Linie des Vorjahres", so Handreke.

 

Programmfahrten nehmen zu

 

Um 20 Prozent zugenommen haben die Programm- und Charterfahrten. Der Geschäftsführer sieht in diesem Bereich künftig große Chancen für Wachstum. Als stabil bezeichnete er die Geschäftslage der Fähre Friedrichshafen-Romanshorn, auf der man zwar weniger Lkw transportierte, dafür aber mehr Autos und Personen. Erfreulich haben sich auch die Zahlen der auf dieser Route fahrenden Sommernachtsfähre entwickelt: Mit 2700 Fahrgästen und 290 Autos schreibe man ein großes Plus und werde die Einrichtung beibehalten. Negativ auf das Wirtschaftsergebnis wirken sich die gestiegenen Mineralölpreise aus: Allein für die 13 Motorschiffe und zwei Fähren muss die BSB in 2005 deswegen Mehrkosten in Höhe von 600 000 Euro kalkulieren

(Schwäbische Zeitung v. 20.10.05)

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