Schifffahrtsunternehmen wollen Zusammenarbeit fortsetzen

Die Partner der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) wollen die derzeit strittigen Themen, nämlich die neuen Querverkehre (Immenstaad-Hagnau-Altnau/ Immenstaad-Güttingen), den gemeinsamen Fahrplan sowie die VSU-Statuten so schnell wie möglich gemeinsam bearbeiten und einvernehmlich lösen. Die Verhandlungspartner der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) mit ihrer Muttergesellschaft, den Stadtwerken Konstanz, sowie der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS), der Vorarlberg Lines (VBL) und der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) sind überein gekommen, dass die Querverkehre im laufenden Jahr 2012 wie bisher geplant gefahren werden. Um weitere Kosten zu vermeiden, werden die getrennten Fahrpläne 2012 der VSU und der SBS nicht neu gedruckt, sondern gegenseitig verteilt. Darüber hinaus werden gemeinsame Verhandlungen darüber geführt, ob Änderungsbedarf hinsichtlich der VSU-Statuten besteht. Grundsätzlich sind die Partner der Schifffahrtsunternehmen am See überzeugt, wieder eine gemeinsame Basis für die zukünftige Zusammenarbeit zu finden und diese weiter entwickeln zu können. Sie hat sich seit über einhundert Jahren bewährt.

(Vereinigte Schifffahrtsunternehmen für Bodensee & Rhein VSU v. 07.03.12)


Die Wogen auf dem Bodensee glätten sich

Es war ein stürmisches Verhältnis zwischen der Schweizerischen und der Deutschen Bodenseeflotte. Jetzt wollen beide zu neuen Ufern aufbrechen. Eine engere Zusammenarbeit sei möglich.

Die neue Verbindung ist beliebt. Seit dem letzten Sommer betreibt die Schweizerische Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS) eine seequerende Verbindung zwischen Altnau, Hagnau und Immenstaad – dies mit dem Zuspruch der Bevölkerung, die das neue Angebot rege nutzt. Keine Freude daran hatten allerdings die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) im Besitz der Stadtwerke Konstanz. Sie warfen der SBS vor, die Statuten der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für Bodensee und Rhein (VSU) verletzt zu haben. Neue Verbindungen müssten angekündigt und von allen Schifffahrtsbetrieben einstimmig abgesegnet werden. Die Konstanzer Gesellschaft fürchte sich nur vor Konkurrenz, konterte die SBS.

Die Verbindungen bleiben

Jetzt haben sich die vier Schiffsbetriebe – neben SBS und BSB auch die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein und die Vorarlberg Lines – aber zusammengerauft, wie die VSU gestern mitteilten. Die strittigen Themen, die neuen seequerenden Verbindungen, den gemeinsamen Fahrplan und die Statuten wolle man einvernehmlich lösen. In diesem Jahr bleibt es bei den bestehenden Verbindungen über den See, also von Altnau nach Hagnau und Immenstaad und von Güttingen nach Immenstaad. Aufgrund des Streits gibt es in diesem Jahr jedoch keinen gemeinsamen VSU-Fahrplan. Die vier Unternehmen wollen jetzt keine neuen Fahrpläne drucken, ihre getrennten Fahrpläne aber gegenseitig verteilen, um die Fahrgäste zu informieren.

Gemeinsame Angebote

Begrüßt wird die Einigung vom Verwaltungsratspräsidenten der SBS: «Wir haben eine Grundlage für die respektvolle Zusammenarbeit finden können», sagt Hermann Hess. Wichtig sei vor allem, dass Schweizer wie deutsche Gesellschaft die neuen Verbindungen über den See weiterführen könnten. Innovative neue Angebote dürften nicht verhindert werden. Hess hofft auf eine entsprechende Statutenänderung – und kann sich auch neue gemeinsame seequerende Verbindungen vorstellen. «Wir müssen den Tourismus am Bodensee gemeinsam aufwerten.»

(St. Galler Tagblatt v. 08.03.12)

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