Erste SWR1-Bodenseekreuzfahrt 

Party pur mit 80er-Sound zum Abtanzen gab es auf der Fähre "Euregia", die normalerweise zwischen Friedrichshafen und Romanshorn pendelt. Der Sender SWR1 hat erstmals zur Bodenseekreuzfahrt mit "Djane" Stefanie Anhalt und der SWR1-Band eingeladen.

"Vergesst alle Schilder, die hier auf dem Fahrbahndeck hängen", rief Stefanie Anhalt. "Ihr braucht heute nicht die Handbremse anzuziehen. Im Gegenteil - ihr könnt richtig Gas geben!" 

Die rund 450 Gäste der schwimmenden Fete ließen sich nicht lange bitten, machte doch der Sound vom ersten bis zum letzten Song absolut Laune, war tanzbar und lud zum mitsingen und -feiern ein.

Von der mit bunten Luftballons dekorierten Cocktailbar im zweiten Stock genossen viele kurz nach dem Ablegen der Partyfähre den schönen Sonnenuntergang, bevor sie sich ins Partytreiben stürzten. 

Der Sound war natürlich auf allen drei Decks zu hören, aber ganz oben gab es am Anfang, vorbei am beleuchteten Schloss Montfort von Langenargen, noch einen Schuss Romantik gratis dazu. Beleuchtete Stehtische, weiße Barhocker, bequeme Sitzwürfel und ausgefeilte Lichteffekte ließen aber auch unten auf dem Fahrbahndeck völlig vergessen, dass dort sonst der Auspuff von Lastwagen Autos den Ton ang ibt.

In entspannter Lounge-Atmosphäre legte Stefanie Anhalt einen 80er-Ohrwurm nach dem anderen auf. Bei "Sweet Home Alabama" - selbstverständlich das Original von Lynyrd Skynyrd und nicht die Neuauflage - trauten sich die ersten auf die Tanzfläche. Simple Minds, Electric Light Orchestra (ELO), Tina Turner - jeder Hit ist bekannt, zu vielen kommt eine konkrete Jugenderinnerung in den Sinn und das Abtanzen - egal ob mit Mann, Freund oder Freundin machte einfach Spaß. Aber noch viel besser als Musik aus der Konserve war der Sound der SWR1-Band, in der Musikredakteure und Techniker des SWR zeigen, was eine musikalische Harke ist. Sänger Moman und die SWR1-Jinglesängerin Angela Gerhold brachten zusammen mit den Musikern super Stimmung aufs Deck. Songs wie "Stand by me", "Car wash", "We are family" oder "Every breath you take" heizten an und brachten das Publikum in Fahrt.

Apropos Fahrt. Fast hätte man im Party-Trubel vergessen, dass man sich auf einem Schiff befand, so ruhig fuhr die "Euregia" über den See. Aus der Ferne blinkten ein paar Lichter und nur der schön beleuchtete Hafen von Lindau war mehr als einen Blick wert, bevor es wieder zurück auf die Tanzfläche ging und die Fähre wieder Kurs in Richtung Friedrichshafen aufnahm.

Mit "Marmor, Stein und Eisen bricht" lud Sänger Mamon zu einem Ausflug in die Schlagerwelt ein. Einfach klasse, wie so ein Song ein halbes Jahrhundert überbrücken kann, das zwischen den 16- und 66-Jährigen auf der Tanzfläche lag. Auch Bob Marleys Reggae-Hymne "No woman, no cry" ist längst ein generationenübergreifender Ohrwurm geworden.

Erst als die "Euregia" eine halbe Stunde vor Mitternacht in Friedrichshafen rückwärts anlegte, brachte der Fahrtwind Abkühlung aufs Schiff. Der letzte Hit der SWR1-Band verklang unter tobendem Applaus und als Zugabe legte Stefanie Anhalt noch einige Hits zum Ausklang der gelungenen Party auf. Obwohl das Partyschiff nicht ganz ausverkauft war, zeigte sich Jens Nagler, SWR1, zufrieden: "Von unserer Seite spricht nichts dagegen, die Bodenseekreuzfahrt im nächsten Jahr zu wiederholen."

(Claudia Wörner/Südkurier v. 01.09.08)

Auch die Crew hat ihren Spaß 

Nur von 13 bis 16 Uhr gestern Nachmittag hatte Ferienreporterin Divya Hendricks Zeit, um ihren ersten Beitrag für den Hörfunk zu gestalten. Schon gut zwei Stunden später ging er bei SWR 1 über den Äther und informierte die Radiohörer, wie das dreiköpfige Team des Schiffsführers, des Steuermanns und des Matrosen auf der "Euregia" die ersten Partys bei den Kreuzfahrten des mit dem SÜDKURIER kooperierenden Südwestrundfunks miterlebten. Am Abend konnte die junge Bermatinger Studentin selbst sich dann bei der Comedy-Party entspannen. Auch Frank Weber hatte zu diesem Zeitpunkt schon den Crew-Wechsel vollzogen. 

"Schon etwas gewöhnungsbedürftig" war es für Divya Hendricks, wie sie sagte, dem Interview-Partnern einfach das Mikrofon unter die Nase zu halten. "Man kommt sich vor, als ob man die Leute bedrängt", sagte die 22-jährige Bermatingerin, die an der Sprache- und Dolmetscherschule in München derzeit ihre Ausbildung in Englisch und Spanisch absolviert und sich nach der Ausschreibung der Ferienreporter-Stelle im SÜDKURIER einfach mal bewarb. "Ich hatte Lust, das einmal auszuprobieren."

Mit der "Euregia"-Crew hatte die junge Ferienreporterin auch angenehme und gesprächige Interviewpartner. "Es war eine super Stimmung an Bord", berichtete Steuermann Rainer Blumenstein aus Uhldingen über den voraus gegangenen Abend. "Das muss unbedingt wiederholt werden."

Nachdem Divya Hendricks ihre O-Töne aufgezeichnet hatte, ging es ab in den Produktionsbus auf dem Landungsplatz. Dort wurde der Beitrag zusammen geschnitten und aufgezeichnet, ehe er schon drei Stunden später in der Abendsendung des SWR eingespielt wurde. Zu diesem Zeitpunkt lief am Landungsplatz schon das Boarding für die Comedy-Show.

"Alles sieht leicht aus - und das muss es auch", sagt Jens Nagler vom Marketingteam des SWR: "Doch mit den Beiträgen über die Vorbereitungen und das Drumherum wollen wir zugleich zeigen, dass doch viel mehr dahinter steckt." Nach der Party in Friedrichshafen am Freitag und der Show im Hafen Konstanz endete die SWR1-Bodensee-Kreuzfahrt gestern Abend mit einer Comedy-Nacht ab Überlingen. Die Promotion-Teams am Landungsplatz hatten schon den ganzen Nachmittag alle Hände voll zu tun. "In Überlingen werden wir geradezu überrannt", sagte eine Mitarbeiterin

(Südkurier v. 01.09.08)

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