Imperia, die unnahbare Schöne

Nächtliche Besuche bei der Imperia sind im Augenblick offiziell verboten: Ein Straßenschild verbietet es derzeit, der bekanntesten Edelhure im Konstanzer Hafen nächtliche Besuche abzustatten.

Obwohl sie doch an ein überwiegend zur Nacht betriebenes Gewerbe zur Zeit des Konstanzer Konzils erinnern soll, ist die Imperia im Augenblick während der Dunkelheit vom, wie soll man sagen, Publikumsverkehr abgeschnitten. Zwischen sieben Uhr abends und acht Uhr morgens darf der Steg derzeit nicht betreten werden – weil die Beleuchtung noch fehlt und der Weg zum Wahrzeichen deshalb wohl etwas gefährlich sein könnte.

Das sagte unter Verweis auf Versicherungsfragen Josef Siebler, der Sprecher der Stadtwerke, zu denen wiederum die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) gehören. „Die Lampen müssten täglich kommen“, sagte Siebler. Dann ist die rund 80.000 Euro teure, sehr gelungene Sanierung des Stegs abgeschlossen. Der sichtbare Belag besteht laut BSB aus Lärchenholz, die Befestigungshölzer sind aus Eiche, alles aus heimischen Wäldern. Die Kosten hatten sich Stadt und Schiffsbetriebe geteilt, inzwischen nutzen schon wieder viele Passanten den Steg – tagsüber.

Die Imperia am Hafen

Im Jahr 1993 wurde die Skulptur des Künstlers Peter Lenk am Hafen enthüllt. Die neun Meter hohe Figur der Imperia steht stellvertretend für all die Dirnen, die während der Zeit des Konstanzer Konzils ihre Dienste in der Stadt anboten.

(Südkurier v. 15.04.14)

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