Dampf-Schiffe als Überraschungsgäste

Historische Dampfschiffe zischten und tuteten, alte Segelschiffe kreuzten am Samstag im Hinteren Hafen. Die Besucher auf dem Wasser kamen zum Hafenfest des Segel-Motorboot-Clubs Friedrichshafen (SMCF), das der Wassersportverein im Rahmen der 200-Jahr-Feier rund um das Clubrestaurant „Schussen“ veranstaltete.

Die erste Aktion des SMCF zum Stadtjubiläum war das Aufstellen von zwölf Tafeln, die die Geschichte des Hinteren Hafens, der ehemaligen Fähre „Schussen“ und des Segelclubs selbst darstellen. Die „Schussen“ ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte. Sie versah von 1927 bis 1983 ihren Dienst als erste Fähre auf der Strecke Friedrichshafen-Romanshorn. Am Samstag waren alle Bürger der Stadt zu einem Hafenfest rund um die „Schussen“ eingeladen.

Der Tag begann mit einem bayerischen Frühschoppen, musikalisch begleitet von den „Flotten Grenzlern“ aus dem Linzgau mit ihrem volkstümlichen Repertoire. Ab 11 Uhr trafen dann die Besucher auf dem Wasser ein. Neben Segelkuttern überraschten auch zwei Dampfschiffe die Besucher des Hafenfestes. Die Salon-Dampfyacht „Felicitas“ aus Wasserburg ist ein nach alten Plänen gebautes Schiff. Es handelt sich um den Original-Nachbau einer um 1890 gebauten englischen „Steam-Lounch“ mit 10,75 Metern Länge. Die Kesselanlage wird ausschließlich mit mehrjährig gelagertem trockenem Buchenholz beheizt. Das Dampfboot „Gustav Prym“ ist ein kleines Salon-Passagierschiff im Charter- und Ausflugsverkehr auf dem Bodensee. Das Schiff wurde 1916 als Passagierschiff für 50 Personen gebaut. Der genietete Stahlplattenrumpf wurde in Hamburg gefertigt, der Ausbau erfolgte in Bodman. Bis 1963 war die „Gustav Prym“ im Passagierdienst auf dem Bodensee unterwegs. Danach wurde sie zum Feuerlöschboot umgerüstet und von der Feuerwehr Konstanz genutzt.

In diesem Zug bekam das Schiff auch seinen heutigen Namen, nach dem Stolberger Industriellen Gustav Prym, Ehrenbürger und Gönner der Stadt Konstanz. Die Besucher des Hafenfestes konnten die maritimen Schmuckstücke nicht nur von außen bewundern, nein sie konnten auch an Bord gehen für eine kurze Seereise. „Es war ein Traum und ein Hochgenuss“, schwärmte danach das Ehepaar Hans und Anne Repas aus Friedrichshafen.

Ab 18 Uhr begann das Abendprogramm an der „Schussen“ mit der Eröffnung der Cocktailbar und des Barbecue-Grills. Die Tettnanger Coverband „Thin Mother“ bot schließlich Rock aus den 60er und 70er Jahren.

Bildergalerie im Internet: www.suedkurier.de/bilder

(Uli Lancé/Südkurier v. 27.06.11)

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