Herz schlägt für Segischiffe

Ein Pavillon für die historischen Segischiffe am Standort Horn ist bisher nicht voll finanzierbar.

 «Auch ein Skelett von einem Boot ist ein Museumsstück», sagte Kurt Egloff, früherer kantonaler Fischereiaufseher, am Mittwochabend an der Jahresversammlung des Vereins für ein Bodensee-Fischereimuseum Ermatingen. In einer Konsultativabstimmung wurde einstimmig beschlossen, dass der Verein weiterhin für den Erhalt der historischen Segischiffe und für deren Instandhaltung einsteht.

Zu hohe Kosten

Engagierte Diskussionen hat der geplante Pavillonbau ausgelöst, der bisher an den Kosten von 208 000 Franken gescheitert ist. Nebst den zugesicherten Beträgen – 40 000 Franken aus der Gemeindekasse, 40 000 Franken aus der Vereinskasse, 36 000 aus der Stiftung Läubli, Fronarbeit – fehlen noch 78 000 Franken. Vorgeschlagen wurden günstigere Varianten. «Jeder findet es schade, wenn die Schiffe zerfallen. Irgendwie hat man den richtigen Zeitpunkt verpasst. Jetzt scheut jeder die hohen Kosten», so die Meinung von Kantonsarzt Max Dössegger – neu im Vorstand des Vereins. Der Standort der Segischiffe ist auch aus Sicht des Tourismus ein zentraler Punkt.

Puls der Bevölkerung messen

Als «Geldfresser» wurde das Segischiff Kathry eingestuft; diese Einschätzung ist liebevoll gemeint. Engagierte Ermatinger unterhalten dieses Schiff aus dem Jahre 1947, das für Ausfahrten gemietet werden kann. Beschlossen wurde, an einer öffentlichen Orientierung den Puls der Bevölkerung für die Segischiffe zu messen, um dann weiter zu entscheiden. Präsident Ulrich Spreiter führte durch die Jahresgeschäfte. Jahresbericht und Rechnung, die mit einem Rückschlag von 3958 Franken abschließt und ein Vermögen von 81 901 Franken ausweist, wurden einstimmig genehmigt. Für weitere vier Amtsjahre wurde der Vorstand gewählt.

(Margrit Pfister-Kübler/Thurgauer Zeitung v. 22.06.12)

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