Mit Velo und Bahn um den See

Ab April kann die bisherige Tageskarte Euregio Bodensee mit einer Fahrrad-Kombi erweitert werden. Damit können in der Bodenseeregion künftig auch die Velofahrer günstiger mit dem Zug und den Fähren reisen.

Passend zum Start der Velosaison lancierte die Geschäftsstelle der Tageskarte Euregio Bodensee ein neues Angebot für Velofahrer. An der gestrigen Medienkonferenz präsentierten Werner Fritschi, Geschäftsstellenleiter der Tageskarte Euregio Bodensee, zusammen mit Klaus-Dieter Schnell, Geschäftsführer der Internationalen Bodenseekonferenz IBK, die neue Fahrrad-Kombi-Karte.

Ab April können Reisende die Tageskarte mit der Fahrrad-Kombi ergänzen und so mit nur einem Ticket mit Velo, Zug und Fähre günstig um den Bodensee fahren (siehe Grafik). «Damit können wir einen langgehegten Kundenwunsch erfüllen», sagt Fritschi, der dieses Projekt zusammen mit der IBK, den Transportunternehmungen und den Verkehrsverbünden der Bodenseeanrainerländer realisiert hat.

42 Franken für Zug und Fähre

Die Erweiterung für die Velos sei sehr erfreulich. «Mit dem neuen Angebot erhoffen wir uns, den für die Seeregion bereits sehr wichtigen Radtourismus noch stärker fördern zu können», sagt Fritschi. Für 42 Franken kann sich beispielsweise ein Erwachsener einen Tag lang innerhalb einer Zone mit dem Fahrrad bewegen und beliebig oft Züge und Fähren benutzen. Kleingruppen – beispielsweise Familien – zahlen für die Tageskarte mit Fahrrad-Kombi 110 Franken pro Tag. Mit Rabattkarten wie dem Halbtax fährt ein Erwachsener für 36.50 Franken in einer Zone.

Günstiger und zeitsparend

Die wesentlichen Vorteile des Kombi-Tickets: «Man muss nur einmal lösen und kann danach zeitsparend und bequem ein- und umsteigen», sagt Fritsche. Zudem gäbe es vergünstigte Tarife für einige Ausflugsziele wie dem Affenberg Salem, der Blumeninsel Mainau oder dem Dornier Museum in Friedrichshafen. Und natürlich sei das Reisen günstiger; zumindest in den meisten Fällen. «Wer eine Radtour macht und diese mit einer Zug- und einer Schiffsfahrt kombiniert, fährt mit einem Fahrrad-Kombi-Ticket auf jeden Fall günstiger», sagt Fritschi.

Nicht geeignet für Kurzstrecken

Wer aber nur eine Kurzstrecke wie von Romanshorn nach Dornbirn fahre, würde für ein Einzelticket weniger bezahlen. «Für Schweizer Generalabonnementbesitzer lohnt sich eine Tageskarte Euregio oder eine Fahrrad-Kombi-Karte vorwiegend für Strecken außerhalb der Schweiz», sagt Fritschi. In Bussen der Euregio-Zone sei die Kombi-Karte zudem gar nicht gültig, da es zu wenig Platz für Fahrräder habe. «Generell ist es wichtig, dass die Menschen durch dieses Projekt überhaupt auf Reiseideen in der Bodenseeregion kommen und so Ausflüge unternehmen», sagt Fritschi.

2000 Fahrrad-Kombi-Karten

2013 lief der Verkauf der Tageskarte Euregio Bodensee, die 2002 eingeführt wurde und in Deutschland, Österreich und der Schweiz für einheitliche Tarife gesorgt hat, etwas schlechter. Während man 2012 noch 45 000 Tickets verkauft habe, sei die Zahl 2013 auf 41 000 gesunken. «2013 war das Wetter bis im Juni kalt und trüb, danach dafür zu heiß, um wirklich Ausflüge zu machen», erklärt Fritschi. Grundsätzlich sei er zufrieden, aber: «Wir haben noch Luft nach oben.» Für die Fahrrad-Kombi-Karte wird 2014 ein Verkauf von 2000 Tickets erwartet. «Wir müssen uns langsam herantasten und die Entwicklungen abwarten», sagt Fritschi. Geplant sei unter anderem, dass die Kundschaft die Tickets auch über das Internet kaufen könnte.

www.euregiokarte.com

(Stefan Etter/St. Galler Tagblatt v. 19.03.14)

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