Neues Seekabel zwischen Konstanz und Meersburg verlegt

Eigentlich lässt der Schneefall nichts Gutes ahnen für das Unternehmen. Doch die Männer der Konstanzer Stadtwerke und der Deutschen Telekom zeigen sich frohgemut am Donnerstagmorgen.

„Der Schneefall macht nichts“, heißt es. Wichtiger ist, dass kein Wind den Einsatz stört. Damit hat die Mannschaft diesmal Glück. Und so kann die Arbeit, die vor zwei Tagen wegen Sturms abgesagt werden musste, diesmal pünktlich beginnen. Die Stadtwerke Konstanz wollen im Auftrag der Deutschen Telekom ein neues, hochleistungsfähiges Glasfaserkabel durch den Bodensee verlegen. Die Route verläuft vom Hörlepark im Konstanzer Stadtteil Staad direkt bis zum „Wilden Mann“ am Ufer der Meersburger Unterstadt. Der Start der Aktion ist knifflig. Das Kabel – Durchmesser 25 Millimeter – muss durch ein in der Flachwasserzone verlegtes Leerrohr Richtung Land gezogen und dort befestigt werden. Damit man die Leitung in die Hülle einfädeln kann, steigt der Uhldinger Taucher Jürgen Wissing in zwölf Meter Tiefe ab und legt Hand an. Der 53-Jährige trägt einen Skianzug unter der Taucherkluft. Die Wassertemperatur beträgt vier Grad. Alles klappt. Nun kann das Verlegeschiff das Kabel bis Meersburg ausrollen. Langsam zuckelt es los. Sechs Stunden später ist die Arbeit getan. „Das hat phantastisch geklappt“, sagt Projektchef Ulrich Schmutz.

So teuer wie ein Haus

Mit der Investition in das neue Seekabel reagiert die Deutsche Telekom auf wachsenden Bedarf von Haushalten und Unternehmen an schnellen Internet-Zugängen.

Die Kapazitäten: Das zwischen Konstanz und Meersburg verlegte Breitbandkabel ist 5500 Meter lang und hat ein Gesamtgewicht von 5700 Kilogramm. Das Glasfaserbündel hat 192 Fasern. Pro Faserpaar und Sekunde kann der Inhalt von 50 Regalkilometern Akten übermittelt werden. Das entspricht einer Kapazität von 3,2 TeraBit pro Sekunde, eine Zahl mit elf Nullen.

Die Kosten: Die Telekom sagt nicht exakt, wie viel Geld sie investiert. Die Kosten sollen etwa denjenigen eines neuen Reihenhauses entsprechen, so heißt es. Sicher ist: Das Glasfaserkabel schlägt mit 100 000 Euro zu Buche.

Die Geschichte: Unterwasserleitungen haben am Bodensee Tradition. Das erste Seekabel wurde 1856 im Auftrag der Deutschen Post verlegt. Es bestand aus Kupfer und war mit Baumharz isoliert. Das neue Kabel der Telekom ist bereits das dritte Glasfaserkabel, das im Bodensee verlegt worden ist.

(Südkurier v. 12.03.10)

Neue Datenleitung durch den See verlegt

Die Stadtwerke Konstanz haben am Donnerstagmorgen damit begonnen, ein Glasfaserkabel durch den Bodensee zu verlegen. Auftraggeber ist die Deutsche Telekom.

Bei Schneefall und nahezu Windstille machte sich die Kabel-Verlege-Mannschaft ans Werk. „Der Schneefall stört nicht“, sagte Ulrich Schmutz, Projektleiter bei den Konstanzer Stadtwerken. Ein echtes Hindernis hätte indes starker Wind sein können. Zwei Tage zuvor war die Aktion noch wegen Sturms abgesagt worden. Doch am Donnerstag im zweiten Anlauf ging es gut voran.

Das neue Glasfaserkabel wird über fünf Kilometer Länge auf der Strecke von Konstanz-Staad bis Meersburg auf den Seegrund verlegt. An der Kabelverlegung sind zwei Schiffe beteiligt. Die umgebaute Fähre „Fritz Arnold“ dient als Verlegeschiff. Auf dem früheren Autodeck steht die Kabeltrommel, von der die Leitung langsam auf den Seegrund bis in 160 Meter Tiefe abgerollt wird. Auch ein Taucher kommt zum Einsatz. Der musste zum Beispiel unter Wasser dafür sorgen, dass das Kabel ohne zu haken in ein Leerrohr läuft. Bis Donnerstagabend sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Deutsche Telekom stellt sich mit der Investition auf die Anforderungen der Zukunft ein. „Der Bedarf von privaten Haushalten und Unternehmen an schnellen Internetzugängen, die immer größere Datenmengen transportieren, wird auf absehbare Zeit zunehmen“, sagte Michael Schäfer, Leiter der regionalen Produktion der Telekom. Von der neuen schnellen Verbindung durch den Bodensee sollen die Nutzer im Raum Konstanz, Singen, Stockach, Überlingen profitieren.

(Südkurier v. 11.03.10)

 

Seekabel vom Winde verweht

Im Auftrag der Deutschen Telekom sollen die Stadtwerke Konstanz ein Glasfaserkabel auf dem Grund des Bodensees von Konstanz nach Meersburg verlegen. Der für Dienstag angesetzte Projektstart musste kurzfristig abgesagt werden.

Alles war perfekt vorbereitet: An der Anlegestelle im Staader Hafen wartete am frühen Morgen die alte Fähre „Fritz Arnold“ auf ihren Einsatz, gerüstet mit Technikern und einer großen Rolle Glasfaserkabel. Die Leitung soll in den nächsten Wochen Meter für Meter in den See hinabgelassen werden. Zeitgleich war das Arbeitsschiff „Uhldingen“ im alten Bundesbahnhafen startbereit. An Bord befand sich auch der Taucher Jürgen Wissing, der eine wichtige Aufgabe bei der Seekabelverlegung hat. Doch noch bevor es so richtig ernst werden konnte, kam die Absage. Das Wetter war schuld. Der Wind aus Nordost blies morgens um Acht mit Stärke fünf über den Obersee. Er produzierte Wellen und Schaumkronen auf dem Wasser und mache die Verlegung des Glasfaserkabels einfach unmöglich, wie Stefan Ballier sagte. Der Geschäftsbereichsleiter bei den Stadtwerken zeigte an Bord der „Fritz Arnold“ die um 7.30 Uhr abgerufene Windprognose für den Tag. Windstärke fünf mit zunehmender Tendenz. Unter diesen Voraussetzungen war an die Kabelverlegung auf der fünf Kilometer langen Strecke zwischen Konstanz-Meersburg nicht zu denken. Da wäre es einfach zu schwer für die beteiligten Boote, exakt die Position zu halten. Nun wollen die Kabelverleger am Donnerstag einen neuen Versuch wagen.

(Südkurier v. 10.03.10)

 

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