Bürger ärgern sich über Tor an der Mole im Fährehafen Staad

Eine einfache Tür dürfte für erheblichen politischen Wirbel in Staad sorgen. Die Stadtwerke wollen an der bislang frei zugänglichen Mole neben der Fähre-Anlegestelle das Tor bei Schnee und Eis abschließen, damit es keine Unfälle gibt. Doch die Bürger, die lange um die Begehbarkeit der Mole gekämpft haben, sind gar nicht begeistert.

Alexander Gebauer, Vorsitzender der Bürgervereinigung Allmannsdorf- Staad (BAS), spricht von einer übertriebenen Sicherheitsmaßnahme. Es gehe darum, Unfälle auf der Mole zu vermeiden, teilten die Stadtwerke mit: „Bei Schnee und Gefahr durch Eisglätte wird es keinen Zugang zum Steg geben.“ Er könne zum Schutz des Wassers nicht mit Salz oder Schotter gestreut werden. „Die Stadt und die Stadtwerke Konstanz haben die Verkehrssicherungspflicht für die begehbare Mole. Dies und die Einrichtung eines Tors ist vertraglich festgelegt“, heißt es.

Alexander Gebauer spricht dagegen von einer unsinnigen Maßnahme und einer Provokation seitens der Stadtwerke. Andere Stege sichere man auch nicht auf diese Weise, so habe die Mole am William-Graf-Platz nicht einmal ein Geländer. Der Hinweis „auf eigene Gefahr“ genüge völlig. Die Bürger wollten den See von der Mole aus zu jeder Jahreszeit erleben. „Jede Maßnahme, die andeutet, dass man jederzeit je nach Belieben diese Mole schließen und damit privatisieren könnte, erregt bei den vielen Bürgern, die jahrelang um diese Mole gekämpft haben, nur Ärger.“

Den Hinweis der Stadtwerke auf die Verkehrssicherungs- Pflicht kontert Alexander Gebauer: „Diese viel zitierte Sicherungspflicht sollte man angemessen und nicht schematisch auslegen, insbesondere da man sie ja auch nur inkonsequent durchführen kann.“ Die Brisanz kommt durch die lange Vorgeschichte. Eigentlich sollte die Mole aus Sicherheitsgründen gar nicht begehbar sein. Doch die Bürger kämpften vehement darum. Sie wollten auf diese Attraktion am Hafen nicht verzichten. 2005 hatten die Stadtwerke den Fährehafen umgebaut und den Sportboothafen angelegt. Die Mole liegt zwischen ihm und den Fähre-Anlegestellen.

(Josef Siebler/Südkurier v. 07.12.10)

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