Alter Fähreanleger schwebt in den Hafen

Der historische Fähreanleger steht wieder in seinem Heimathafen Konstanz-Staad. Nach dem Umbau des Hafens war er entfernt worden. Nun schwebte er an einem Kran in das Becken.

Elegant schwebte der alte Fähreanleger in das Hafenbecken in Staad. Ein mächtiger Kran hatte die 50 Tonnen schwere Metallbrücke am Haken. Zentimetergenau wurde sie zwischen die Pylonen gesetzt. Der Anleger steht direkt neben den heutigen Anlegestellen der Fähren. Nach der rund elf Monate dauernden Sanierung wurde der denkmalgeschützte Fähreanleger in das Hafenbecken gehievt.

In der Nacht war er mit einem Schwertransport von Bodman nach Staad gefahren worden. Künftig wird die erste Fähre der Stadtwerke Konstanz, die Meersburg ex Konstanz, wieder an ihm festgeknotet. Interessierte können das historische Ensemble erstmals am Tag des Denkmals am 12. September bewundern.

Technik-Denkmal

Lange Zeit war unklar, was mit dem Anleger geschehen soll. Er verlor seinen Platz, als die Stadtwerke den Hafen in Staad grundlegend umbauten. Unklar waren vor allem die Finanzierung der aufwändigen Arbeiten und der künftige Platz für den Anleger. Schließlich beschloss das Unternehmen, ihn im Bereich des Fähre-Betriebsgebäudes ans Ufer zu setzen. Die Bürgergemeinschaft Allmannsdorf-Staad (BAS) hatte stets auf solch eine Lösung gedrängt.

Nachdem der Anleger als Technik-Denkmal eingestuft ist, wurde die Restaurierung von der Denkmal-Förderung und im Rahmen der Tourismus-Förderung des Regierungspräsidiums Freiburg bezuschusst. Das Unternehmen investierte rund 350 000 Euro in die Sanierung, die Zufahrt im Hafen sowie die Stahldalben und die Gründung. Die ganzen Arbeiten wurden im Vorfeld mit dem Denkmalamt abgestimmt.

Fähre-Start noch ungewiss

Die Meersburg ex Konstanz wurde vor 82 Jahren als erste Bodenseefähre der Stadtwerke Konstanz eingesetzt. Ein Verein hat sie in den vergangenen Jahren mit großem Aufwand restauriert. Sie wird künftig vom Unternehmen für Fahrten im Überlinger See eingesetzt. Sie werde aber erst im kommenden Jahr fahrbereit sein, sagte Stadtwerke-Sprecherin Silke Rockenstein. Dann soll das historische Ensemble auch offiziell gefeiert werden. Die Fähre werde künftig fest in Staad stationiert. „Das Schiff liegt dann am Anleger.“ Für welche Fahrten es künftig genutzt wird, stehe ebenfalls noch nicht fest.

Farbe stahlblau

Der Anleger wurde in den vergangenen Monaten entrostet und mit einem Korrosionsschutz versehen. Einzelne Teile und der Fahrbahnbelag mussten erneuert werden. Schließlich wurde er stahlblau gestrichen. „Eine Restauratorin bestimmte den Originalfarbton“, berichtete Silke Rockenstein. Geschäftsführer Konrad Frommer ist froh über die Sanierung: „Durch die Unterstützung des Landes und der beteiligten Firmen ist es uns möglich geworden, den Fähreanleger denkmalschutzgerecht wieder in Stand zu setzen.“ Die Firma Rettich Stahlbau GmbH in Bodman restaurierte das Boot. Die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG leistete ebenfalls einen Beitrag: Sie bearbeitete den Stahl oberflächenschonend und denkmalgerecht mit Höchstdruckreinigern, sie übernahm die Arbeiten kostenlos.

(Südkurier v. 17.08.10)

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