Stadtwerke Konstanz: 
Neue Fähre soll Anlegedauer verkürzen

72 Meter lang, 230 Tonnen Zuladung und bis zu 25 Knoten schnell: Das sind die Fakten der bislang namenlosen Fähre, mit der die Konstanzer Stadtwerke die Modernisierung der Flotte einläuten wollen. Morgen feiern die neuen Betreiber die Kiellegung.

Seit zwei Wochen baut die Kressbronner Bodan-Werft den Rumpf der 660 Tonnen schweren Fähre zusammen, deren Jungfernfahrt für Frühjahr 2004 geplant ist. Im Gegensatz zu den durchschnittlich 40 Jahre alten anderen Fähren der Flotte wird die neue behindertengerecht und mit einem Lift ausgestattet sein. Verbunden mit dem acht Millionen teuren Neubau ist auch die Umgestaltung des Brückenleitwerks und die Verbreiterung der Hecks beziehungsweise der Bugs der restlichen Fähren. Denn die neue Fähre ist nur über eine zehn Meter breite Zufahrt zu erreichen. Durch die ebenso breiteren Fußgängerwege und die dadurch verkürzten Be- und Entladezeiten der bis zu 700 Passagiere wollen die Stadtwerke Konstanz die Umlaufgeschwindigkeit erhöhen.

Anders gesagt: Anstatt bis zu 18 Minuten anzudocken, streben die Betreiber eine Anlegedauer von zwölf Minuten an. Dadurch könnten im Idealfall fünf Fähren pro Stunde von Meersburg nach Konstanz beziehungsweise in die entgegengesetzte Richtung fahren.

In weiter Ferne scheint dagegen der geplante Zeppelin-Landeplatz auf dem See zu sein. Derzeit laufen Machbarkeitsstudien, die vorsehen, auf zwei ausgedienten Fähren eine Plattform zu errichten. Je nach Windrichtung könnte sich dann der Landeplatz samt Zeppelin drehen.

Damit das Projekt schneller Realität wird, hat der neugegründete Tourismusverein Kontour 15 000 Euro an die Stadtwerke gespendet. Bis wann der schwimmende Landeplatz Wirklichkeit werden soll, ist noch unklar. Fest steht für Kuno Werner, den Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz jedoch. „Es ist keine Vision von Spinnern.“

Neu ist auch eine weitere Kooperation der Stadtwerke Konstanz mit den Technischen Werken Friedrichshafen. Ziel ist die Entwicklung eines Kooperationsmodells im Bereich Vertrieb.

In Auftrag gegeben ist derzeit eine gemeinsame Netz-Leitwarte, die bis 2005 fertig sein soll. Dadurch können Wasser, Strom und Gas von beiden Städten aus kontrolliert und gesteuert werden.

(Südkurier v. 17.07.03)

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