Bregenzer stimmen bald ab

Über die Neugestaltung des Bregenzer Hafens, insbesondere über den Bau eines neuen Hafengebäudes, dürfen nun die Bregenzer entscheiden. Die Volksabstimmung findet voraussichtlich im Februar 2009 statt.

Bereits zur Halbzeit der gesetzlich vorgeschriebenen Frist haben die Bregenzer Sozialdemokraten (SPÖ) rund 4400 Unterschriften gegen eine Bebauung der Seeanlagen gesammelt. Für die Durchführung einer Volksabstimmung hätten die Stimmen von 20 Prozent der wahlberechtigten Bürger in der Vorarlberger Landeshauptstadt gereicht. Nötig waren also genau 3969 Unterschriften.

Die Abgeordneten von SPÖ, der Liste "Bregenz denkt" und Parteifreien hatten zuletzt im Bregenzer Stadtparlament den Antrag für eine Volksabstimmung eingebracht (die LZ berichtete) - doch dieser wurde von der Rathausmehrheit, sprich ÖVP (Volkspartei), FPÖ (Freiheitliche) und Grüne, abgelehnt.

Zankapfel ist vor allem das geplante Hafengebäude, die sogenannte Welle, die in der Bregenzer Bevölkerung ähnlich stark umstritten ist wie schon das Vorgängermodell, die "Pergola". Dieser Neubau, der unweit von Fahnenrondell und Milchpilz errichtet werden soll, würde unter anderem Kasse, Infoschalter und Wartebereich für die Schifffahrtsbetriebe beherbergen. Nach Ansicht der SPÖ könnten diese Einrichtungen aber ohne Weiteres im vorhandenen, noch zu sanierenden Hafengebäude untergebracht werden. Die regierenden Stadtparteien mit Bürgermeister Markus Linhart an der Spitze argumentieren, dass die Bevölkerung im Zuge der bereits durchgeführten Bürgerbeteiligungsverfahren in den Entscheidungsprozess ausreichend eingebunden worden sei.

Der Ausgang der Volksabstimmung ist jedenfalls völlig offen, denn niemand weiß, ob und wie jene bislang nicht befragten 80 Prozent der Bregenzer Bürger am Ende abstimmen werden.

(Lindauer Zeitung v. 03.12.08)

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