Hafen wird eröffnet: Neues Wahrzeichen für Bregenz

Seit 1. Mai sind die neuen Hafenanlagen in Bregenz bereits "inoffiziell" in Betrieb, aber erst am heutigen Samstag wird die Fertigstellung des neuen Bregenzer Hafens offiziell gefeiert.

Schon in den letzten Monaten, als die Konturen erkennbar wurden, fand das Gebäude überwiegend Zustimmung. Spätestens nachdem das neue Hafengebäude am 1. Mai termingerecht in Betrieb gegangen ist, hört man bei Besuchern des Bregenzer Hafens fast nur noch begeisterte Wortmeldungen. Dabei wurde vor Baubeginn durchaus heftig über die "Welle" diskutiert.

Architektenwettbewerb

Durch die im Masterplan der Architekten Kuess und Hörburger vorgesehene Verlagerung der Großschifffahrt vom Bereich Ostmolo zum Blumen- bzw. Westmolo war die Errichtung eines neuen Hafengebäudes unumgänglich. Aus einem Wettbewerb ging die Architektengemeinschaft Nägele, Waibel, Ritsch, Spagolla und Steinmann als Sieger hervor. Architektur und Standort des Siegerprojektes sorgten aber für heiße Diskussionen und führten schließlich zur Durchführung einer Volksabstimmung in Bregenz. Dabei sprachen sich 67 Prozent der Bregenzerinnen und Bregenzer für ein neues Hafengebäude an diesem Standort aus.

Werkstattgruppe

Eine Werkstattgruppe unter Einbeziehung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachleuten erarbeitete anschließend gemeinsam mit den Architekten den endgültigen Gestaltungsentwurf des Hafengebäudes. Das sehr transparente Gebäude hat einen durchgehenden Asphaltbelag und lässt die Besucher durch 21 Glaselemente, die einzeln geöffnet werden können, eintreten. Das Hafengebäude beinhaltet neben den Räumlichkeiten für die Bodenseeschifffahrt mit Kassenschalter und Büro für den Hafenmeister auch Infoterminals mit Informationen zu verschiedenen Vorarlberger Institutionen und das Hafencafé "die welle".

Neben der markanten Architektur bietet das Bauwerk noch weitere Besonderheiten. So wurde das neue Hafengebäude auf Stahlbetonfertigteilpfählen fundiert, die gleichzeitig als Energielieferanten einer Wärmepumpe dienen. Diese kann für Heiz- und Kühlzwecke eingesetzt werden. Die beiden als Inseln angelegten Innenbereiche sind in einer Holzkonstruktion ausgeführt. Eine weitere Besonderheit ist die gewellte Dachkonstruktion aus Ortbeton. „Das Hafengebäude sollte für die Schiffsreisenden ein unverkennbares Zeichen sein: Ich bin in Bregenz angekommen“, beschreibt Architekt Elmar Nägele als Vertreter der Architektenteams die Absicht der Planer. „Für die Besucher der Seeanlagen ist das Hafengebäude gleichzeitig ein Ausstellungsgebäude.“

(Vorarlberg Online v. 29.05.10)

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