Fahrrinne wird ausgebaggert

Die Fahrrinne zum Groß-Schifffahrtshafen Kreuzlingen und die Manövrierfläche müssen ausgebaggert werden. Sonst laufen die Schiffe Gefahr, dass sie mit dem Kiel im Schlamm stecken bleiben. Rund 8000 Kubikmeter Material müssen raus.

Die Stadtbehörde Kreuzlingen arbeitet daran, den Hafen für die Groß-Schifffahrt und den Yachthafen auf Vordermann zu halten. Deshalb hat der Stadtrat nach Rücksprache mit dem kantonalen Amt für Umwelt bei der Bauverwaltung Kreuzlingen ein Bau- und Konzessionsgesuch für die Ausbaggerung der Fahrrinne und der Manövrierflächen im Hafen eingereicht. Die Ablagerungen werden durch Wellenschlag und Strömung verursacht.

Zum Saisonbeginn fertig

Rechtzeitig zum Saisonbeginn 2011 sollen die Arbeiten erledigt sein, sagte der zuständige Stadtrat David Blatter. Sofern die Arbeiten durch einen strengen Winter nicht verzögert würden. Die letzte Ausbaggerung fand circa im Jahr 1987 statt. «Das liegt schon lange zurück, weshalb jetzt eine starke Verlandung vorliegt.» Eine Ausbaggerung sollte im Zeitabstand von circa 20 Jahren erfolgen, erklärte Blatter.

Die Kosten für die Ausbaggerung liegen bei rund 700 000 Franken; dieser Betrag ist im Investitionsbudget 2011 vorgesehen. Die kalkulierte Summe könne, so Blatter, nach Vorabklärungen auch eingehalten werden. Die Kosten werden durch die Stadt Kreuzlingen getragen. Die Stadt ist verpflichtet, die Infrastruktur für die Schifffahrts-Anlegestellen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Ein- und Ausfahrt, die sogenannte Schifffahrtsrinne. Aus diesem Grunde erfolge keine Kostenbeteiligung durch die Schifffahrtsbetriebe.

Aushub teilweise belastet

Bei der geplanten Ausbaggerung fallen rund 8000 Kubikmeter Material an, wovon voraussichtlich rund 2500 Kubikmeter auf eine Deponie gebracht werden müssen, weil dieses Material belastet ist, wie Bodenproben belegen. Zwei Drittel des Aushubmaterials, etwa 5400 Kubikmeter, sollen verklappt werden. Bei der Einfahrt vor der Wollsaueninsel und beim Pedalostand wurden die belasteten Ablagerungen festgestellt, so Experte Kurt Affolter, Chef Abteilung Ordnungsdienst.

Woher die aufgeschichteten Verunreinigungen stammen, könne man nicht exakt sagen. Affolter vermutet Rückstände auch von Unterwasseranstrichen, Abwassern und Booten. Dieses belastete Material müsse über Land entsorgt werden, betonte Affolter. Das restliche Material soll im See verklappt – also versenkt – werden.

Außerhalb der Laichzeit

Noch liege keine Bewilligung dafür vor; neben dem kantonalen Amt für Umwelt habe auch die Fischerei ein Wörtchen mitzureden. «Das Amt für Umwelt gibt genaue Vorgaben, wo abgesenkt werden darf», betonte Affolter und vermutet, dass dies auf der Höhe von Altnau in Zusammenarbeit mit der Fischerei, auf jeden Fall außerhalb der Laichzeit, geschehen müsse.

(Margrith Pfister-Kübler/St. Galler Tagblatt v. 25.10.10)

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