Regenwünsche an Petrus

Die Untersee-und-Rhein-Flotte zählt viele Passagiere, braucht aber auch viel Regen, um die Saison durchfahren zu können.

Regenwünsche an Petrus hat die Untersee-und-Rhein-Flotte deponiert. Am Montagabend hat der Himmel die Schleusen geöffnet, doch es bleibt prekär: Der Pegelstand liegt momentan rund 70 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnitt, und er muss noch für ein Vierteljahr reichen. Laut URh-Betriebschef Lukas Reimann fließt der Rhein gegenwärtig mit exakt dem gleichen Pegel dahin wie zum gleichen Zeitpunkt im Hitzesommer 2003, und da ging es bekanntlich nicht mehr lange gut.

In den vergangenen zwei Wochen hat der Wasserstand im Rhein um 18 Zentimeter abgenommen, was immerhin einem Minus von etwas mehr als einem Zentimeter pro Tag entspricht - 40 Zentimeter sind noch übrig, bis zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein der Verkehr eingestellt werden muss. Etwas mehr Reserve, nämlich 60 Zentimeter, hält der See noch bereit. Allerdings: Schmelzwasser aus den Alpen ist keines mehr zu erwarten, die Zuflüsse zum Bodensee bringen weniger Wasser, als bei Stein am Rhein abfließt.
Und was, so die Frage an Lukas Reimann, würden die URh-Leute für sich und ihre Passagiere wünschen? Eine angenehme Wärme von etwa 28 Grad tagsüber, sodass es, speziell in den kommenden Schulsommerferien, die Leute noch aufs Schiff zieht - und jede zweite Nacht einen ergiebigen Landregen.
Seit dem 2. Juli fährt die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein wieder nach Sommerfahrplan. An Passagieren mangelt es den Rhein- und Seefahrern beim gegenwärtigen Hochsommerwetter - wie erwähnt - nicht. Bis zum Saisonende Anfang Oktober sollten die Schiffe noch (mindestens) die berühmte Handbreit Wasser unter dem Kiel behalten.

(Schaffhauser Nachrichten v. 05.07.05)

zurück