Niedrigwasser legt Hafen im Kreis Lindau lahm

Der Bodensee-Pegel ist so niedrig wie sonst im Dezember. Im Kreis Lindau führt das schon zu ersten Problemen: Der Hafen von Bad Schachen kann nicht mehr angesteuert werden. Die Fähren von Meersburg und Friedrichshafen haben bisher noch keine Probleme.

Regen hin oder her: Der niedrige Wasserstand im Bodensee behindert weiterhin die Schifffahrt. Auch die Regenfälle in der Nacht zum Dienstag hätten nicht für eine Trendwende gesorgt, sagte Manfred Bremicker von der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale in Karlsruhe. „Damit die Niedrigwasserphase zu einem Ende kommt, muss es großflächiger und stärker regnen“, erläuterte er. Für Donnerstag seien zwar erneut Regenschauer vorhergesagt, aber auch diese werden die kritische Situation wohl vorerst nicht beenden, vermutet der Experte der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW).

Eine Sprecherin der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) sagte, die Ausflugsschiffe könnten den Hafen in Bad Schachen im Kreis Lindau nicht mehr anfahren. Nonnenhorn (beides Kreis Lindau) wird trotzdem weiter angefahren, hieß es. Allerdings ist dies für die BSB nicht so tragisch, weil die Saison ohnehin am 18. Oktober endet.

Der Pegelstand in Konstanz lag zuletzt bei 2,90 Meter und damit deutlich unter dem langjährigen Mittel von 3,35 Metern, teilte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes mit. „Der Pegel ist seiner Zeit etwa drei Monate voraus“, sagte er. Normalerweise ist das Wasser im Drei-Länder-See erst im Dezember so niedrig.

Letztmals wies der Pegelstand im Oktober 2003 mit 2,64 Metern niedrigere Werte auf - da hatte zuvor der „Jahrhundertsommer“ dem Bodensee das Wasser entzogen. Die Fähren zwischen Romanshorn und Friedrichshafen sowie Konstanz und Meersburg haben noch keine Probleme - „das wird erst bei rund 2,30 Meter schwierig“, sagt die Sprecherin.

(Südkurier v. 06.10.09)

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