Gemischte Bilanzen über die Ostertage

Osterurlauber genossen den Bodensee trotz der Bibberkälte um die null Grad Celsius. Die Hotels waren nach Angaben der Touristinformation fast ausgebucht.

Osterurlauber kramten Wollmütze, Anorak und Handschuhe wieder aus dem Schrank: Bei Temperaturen um die null Grad Celsius und dem zeitweisen Treiben von Schneeflocken erlebte Konstanz kühle Osterfeiertage. Dennoch zeigten sich Touristiker keineswegs enttäuscht.

Trotz der Kaltfront seien die Hotels in Konstanz über die Feiertage fast schon ausgebucht gewesen, sagt Norbert Henneberger, Chef der Touristinformation in Konstanz. Henneberger geht davon aus, dass vor allem Gäste aus der Schweiz Einkaufserlebnisse mit Übernachtungen kombinierten. Hochkonjunktur hatten die Konstanzer Therme und das Schwaketenbad.

Eher ruhig ging es auf der Blumeninsel Mainau und auf den Bodenseeschiffsbetriebe n (BSB) zu. Sie verzeichneten jeweils rund 20 000 Gäste über die Feiertage. Die beiden wichtigsten Tourismusbetriebe am Bodensee sehen darin einen eher mageren Zuspruch. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2011 kamen 45 000 Besucher auf die Mainau – mehr als doppelt so viele. Dennoch spricht Manfred Haunz, Finanzchef der Blumeninsel, von einem „tollen Saisonstart“. Denn die warmen Tage vor Ostern seien schon stark für Mainaubesuche genutzt worden.

An Ostern hatte die Mainau spontan reagiert und kurzfristig Schlossführungen ins Gästeangebot aufgenommen. Der Freiluftbetrieb weitete damit die Möglichkeiten für Erlebnisse in warmen Räumen aus. Im Warmen bewegten sich auch Besucher des Schmetterlingshauses, der Orchideenausstellung im Palmenhaus und der Ausstellung mit Frühlingsdekor im Schloss. Größte Attraktion aber blieben für viele die Beete im Freien mit mehr als einer Million Blüten von Frühjahrsblumen.

„Die Farben sind so schön, die machen einem Frühlingsgefühle und gute Laune“, sagte Helene Becher aus Niedersachsen. Sie berichtet, wie ihr kleiner Sohn Alexander am kühlen Ostermorgen treffend feststellte: „Mama, es ist Oster-Weihnachten!“ Ein Verkaufsschlager über Ostern waren auf der Mainau dann auch Plüschmützen in der Form von Marienkäfern, Pilotenmützen oder Wikingerhelmen. Immer wieder begegneten einem Erwachsene, die die Kindermützen trugen; ganz offensichtlich, um sich vor dem kalten Wind zu schützen.

Andere hatten sich auf die Wetterkapriolen eingestellt und waren gut verpackt mit Anorak, Schal und Mütze zum Osterausflug aufgebrochen. „Wir wussten, dass das Wetter unsicher ist“, sagt Aurelia Munck aus Belgien, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern Iolanda, elf Jahre, und Philias, 1,5 Jahre, in den Konstanzer Hafen gekommen war. Auch Angela und Hans Binder, die von ihrem Hotel in Lindau zu einer Bodenseerundfahrt aufgebrochen waren, zeigten sich zufrieden. „Wir genießen hier jeden Tag. Im Sommer wollen wir wieder kommen – dann mit dem Rad.“

Von der Kaltfront an Ostern haben besonders die Konstanzer Bäder profitiert. Nach Angaben von Silke Rockenstein , Sprecherin der Stadtwerke, sei die Bodenseetherme mit rund 7000 Gästen sehr gut besucht gewesen, ebenso das Schwaketenbad mit 2800 Gästen.

(Claudia Rindt/Südkurier v. 10.04.10)

 

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