Frostige Ostertage sorgen für trübe Tourismusbilanz

Schneeregen und Temperaturen um die null Grad Celsius haben in Konstanz den Auftakt zur Tourismussaison an Ostern getrübt. Erst am Ostermontag schien die Sonne und die Temperaturen kletterten bis auf acht Grad.

Die Blumeninsel Mainau verzeichnete über die Ostertage etwa 10.000 Gäste. An einem sonnigen Osterwochenende kämen dreimal so viele Besucher, sagte Finanzchef Manfred Haunz auf Nachfragen. Mit der Weißen Flotte waren von Karfreitag bis Ostersonntag mehr als 9000 Passagiere unterwegs, sagte Sprecher Josef Siebler. Der Schnitt für frühe und damit meist kühle Ostern liege bei 20.000 Gästen. Ob diese mit dem sonnigen Ostermontag erreicht wurden, sei noch offen.

Ostern: 10.000 Gäste auf der Mainau

In einzelnen Hotels waren dennoch fast alle Zimmer gebucht, sagt Norbert Henneberger, Chef der Konstanzer Touristinformation. „Die Hotelbuchungen waren besser als das Wetter“, so Henneberger. Trübe habe es allerdings auf dem Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf ausgesehen. 57 Familien campierten dort, unter dem Strich also 262 Personen. Die Kapazität liege bei 1000 Gästen. Das Terrassengeschäft sei komplett ins Wasser gefallen. Erst mit der Sonne am Montag seien auch die Tagestouristen in die Stadt geströmt.

Wenig Gäste auf Campingplatz Klausenhorn

Trotz des schwachen Starts geht Manfred Haunz davon aus, die Blumeninsel Mainau könne noch eine gute Saison erreichen: „Die Umstände 2013 mit den frühen Feiertagen und dem langen Winter sind nur bedingt vergleichbar mit den Vorjahren.“ Die Mainau hatte für die Gäste Schauräume im Warmen eingerichtet. In der Kapelle des Schlosses waren Blumengestecke zu sehen und im Palmenhaus eine große Ausstellung mit kunstvoll arrangierten Orchideen. Viele Gäste suchten auch das warme Schmetterlingshaus auf. Im Freien war von Frühlingspracht noch wenig zu sehen. Bei der Kälte zogen auch die Krokusse die Köpfe ein.

Nur vor dem Schloss leuchteten die Farben von Primeln auf den Formen von Riesen-Eiern. Sie seien nach Frostnächten für Ostern ein zweites Mal bepflanzt worden, sagte Haunz. Bei den Bodenseeschiffsbetrieben hatten sich die Bootsbesatzungen auf das trübe Wetter eingestellt. „Das ist für uns Routine. Wir leben ja nicht in der Karibik“, sagte dazu Sprecher Josef Siebler. Robert Hauser hatte sich für seinen Einsatz im Hafen etwa in mehrere Lagen aus Jacken und Unterleibchen gehüllt. Salz zu streuen sei nicht notwendig gewesen, sagte er.

Primeln nach Frost neu gepflanzt

Viele Gäste nahmen das Schmuddelwetter mit Gelassenheit. „Wir sind gewappnet, wir haben alles dabei: Mütze, Schal und Handschuhe“, sagten Antonia und Bertram Igelmund aus der Eifel. Lediglich lange Unterhosen hätten sie sich vor Ort noch kaufen müssen. „Es regnet nicht – immerhin“, freute sich Sören Vogel, der mit seiner Familie auf die Insel Mainau gekommen war. „Wir haben das als Familientreffen geplant, unabhängig vom Wetter.“ Das Herz von Renate Sauer aus Konstanz schlägt so stark für die Blumeninsel, dass sie auch am trüben Ostersonntag kam. Sie sagte: „Das ist mein Paradies, mein großer Park.“ Den liebe sie bei jedem Wetter.

(Claudia Rindt/Südkurier v. 02.04.13)

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