Klar Dampfschiff im Jahr 2020

Der Verein Pro Dampfer existiert bald zwei Jahre und zählt schon 1600 Mitglieder. Bereits zwei Drittel der Projektierungskosten des Öko-Dampfschiffs hat er gesammelt. Der Rest soll bis Ende Jahr beisammen sein.

Der Verein Pro Dampfer, im Mai vor zwei Jahren gegründet, hat just zum Zeitpunkt der Generalversammlung vom vergangenen Donnerstagabend im Hotel Rheinfels in Stein am Rhein einen Bestand an 1600 Mitgliedern erreicht. Bis das Dampfschiff baureif geplant ist, fallen Projektierungskosten von 200 000 Franken an. Noch rund ein Drittel fehlt in der Kasse, doch bis Ende Jahr soll das Geld beisammen sein. «Der Ökodampfer vereinigt Nostalgie, Umweltschutz und gehobene Gastronomie», sagt Vereinspräsident Eduard Joos. Ein Dampfer mit sichtbaren Antriebselementen sei zudem ein Publikumsmagnet, von dem die Tourismusbranche profitieren könne.

Ökologische Holzpellets

Im Anschluss an die Jahresversammlung des Vereines Pro Dampfer in Stein am Rhein diskutierte Vereinspräsident Eduard Joos mit dem Ingenieur Bernhard Utz über technische Aspekte beim Bau eines Schaufelraddampfers. Bereits im 19. Jahrhundert wurden herkömmliche Dampfschiffe auf dem Rhein eingesetzt. Neu ist die Idee des Vereines Pro Dampfer, ein neues Dampfschiff zu bauen, das ökologische wie auch ökonomische Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Dieselmotorschiff bieten kann. Nachhaltig sei die geplante Heizung mit kostengünstigen Holzpellets. Allerdings brauche Pellets mehr Platz als Dieselöl, so Schiffsingenieur Bernhard Utz. Dieser hält das Projekt für eine interessante Herausforderung und verfügt über breite Erfahrung mit dem Bau von Schiffen. Mit einer Länge von 50 Metern soll Platz für 400 Fahrgäste geschaffen werden. Auch mögliche Gefahren durch die Schaufelräder für Schwimmer und Gummiboote kamen zur Sprache. Technisch lasse sich dies mit einem Schutz um den Radkasten lösen. Das Führerhaus werde zudem weit vorne mit guter Sicht platziert.

Der Dampfer soll auch rentieren

Der Verein Pro Dampfer will erreichen, dass die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein URh bei der Ablösung des Motorschiffes Stein am Rhein ein Dampfschiff bauen lässt und in Betrieb nimmt. Dies wird im Jahr 2020 der Fall sein. Dem Verwaltungsrat der URh will der Verein nun aufzeigen, dass ein Ökodampfer möglich ist, sagt Präsident Joos. Dazu sei es nötig, Ökologie, Wirtschaftlichkeit und die Finanzen in Einklang zu bringen, sagt Roger Forrer, Vize-Verwaltungsratspräsident der URh.

(Manuela Olgiati/Thurgauer Zeitung v. 05.04.14)

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