Zwischenstop Romanshorn

Der Fährbetrieb läuft auf Hochtouren – Meinungen von Passagieren

Sieben Gäste der Fähre Romanshorn–Friedrichshafen berichten, warum sie das Angebot nutzen. Zudem schildern sie ihre Eindrücke von der Überfahrt und vom Hafen Romanshorn.

Die Schaffhauserin Heidi Schaad ist unterwegs nach Friedrichshafen, um die nach dem Krieg wieder aufgebaute katholische Kirche in Friedrichshafen zu besichtigen. «Ich interessiere mich für die deutsche Geschichte, da ich als Schulmädchen den Zweiten Weltkrieg miterlebt habe», erzählt sie. Sie habe bereits damals in Grenznähe gewohnt. Zum Romanshorner Hafen meint Heidi Schaad, es sei ein ganz normaler Hafen. Sie sei aber froh, dass der Bahnhof in der Nähe der Autofähre sei. «Sogar das GA ist für diese Überfahrt gültig», freut sich die 85jährige.

Den Tag genießen

Der Deutsche Alexander Jooss verbringt in seinen Ferien einen Tag mit seinem Vater in der Schweiz. Mit der Autofähre sind die beiden von Friedrichshafen nach Romanshorn gefahren. «Ich will nur den Tag genießen und durch die Stadt schlendern», erklärt der 17jährige. Es ist bereits zum drittenmal in Romanshorn. «Am besten gefällt mir die See-Promenade», ergänzt der Besucher aus Deutschland.

Letzte Station

Stefanie Loose und ihre Familie waren bereits mit der Autofähre in die Schweiz gefahren und haben nach einer dreitägigen Fahrradtour ihre letzte Destination – wieder die Autofähre – erreicht. «Den Hafen finde ich ansprechend. Vor allem gefällt mir die Sauberkeit», erklärt die Deutsche. Da der Abschluss der Fahrradtour zeitlich perfekt mit der Abfahrtszeit der Fähre übereinstimme, bleibe ihnen keine Zeit mehr, Romanshorn zu besichtigen, bedauert Stefanie Loose.

Schneller in Deutschland

Für Andrea Luder ist Romanshorn nur ein Zwischenstop auf ihrer Velotour Richtung Lindau. Mit ihrem Freund macht sie Campingferien in der Ostschweiz. Die beiden fahren zum erstenmal mit der Fähre über den Bodensee nach Deutschland. Das Paar wolle etwas Neues entdecken und schneller nach Deutschland kommen, begründet die Bernerin. In ihrer Kindheit war sie bereits einmal im Thurgau, kann sich aber nicht mehr richtig daran erinnern. «Der Kanton Thurgau gefällt mir gut, ich finde ihn wirklich herzig», erzählt sie. «Schade, dass Bern so weit weg ist!»

Zeit auf der Fähre nutzen

Francesco d'Alessandro wohnt in Engelburg und muss zweimal jährlich wegen eines geschäftlichen Termins nach Ulm. Um die Zeit möglichst effizient zu nutzen, entschied er sich, mit der Autofähre von Romanshorn nach Friedrichshafen zu fahren. «Es ist schneller, gemütlicher und wahrscheinlich auch günstiger, als mit dem Auto durch Österreich zu fahren», begründet der gebürtige Deutsche. Praktisch findet er es vor allem, dass er die Zeit auf der Fähre fürs Arbeiten nutzen kann. «Romanshorn kenne ich nur von der Durchreise mit dem Auto oder dem Fahrrad, aber der Hafen gefällt mir gut», meint d'Alessandro.

Treffen auf dem Bodensee

Martin Fontana ist von Flims in Richtung Lindau unterwegs. Er fährt zu einem Treffen unter Militärkollegen. «Der Weg zur Fähre ist gut ausgeschildert, und ich finde den Hafen ansprechend. Meiner Meinung nach fehlt nichts», erklärt der Bündner, während er auf seine Kollegen wartet. Er kann sich vorstellen, sich Romanshorn als Ausflugsziel vorzunehmen und es in Zukunft einmal zu besichtigen, da die Verbindungen praktisch seien.

Bessere Schokolade

Zwei- bis dreimal pro Jahr fährt der Deutsche Waldemar Magunia innerhalb eines Tages den See entlang. Dieses Mal radelt er nur die halbe Tour, die rund 110 Kilometer beträgt – von Überlingen nach Romanshorn und mit der Fähre zurück nach Deutschland. «Romanshorn gefällt mir gut, vor allem gefallen mir die Wirtschaften am See, wo ich mir ein Bier gönnen kann», erklärt der 68jährige. Wenn Magunia jeweils in der Schweiz Halt macht, kauft er Müsli und Schokolade. Seine Begründung: «Die Schokolade ist halt besser in der Schweiz».

(Jacqueline Grämiger/St. Galler Tagblatt v. 27.05.08)

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