Beste Aussicht auf das Wasser

Der Altnauer Steg nimmt Formen an. 270 Meter im See draußen stehen schon die Pfähle für die Schiffsanlegestelle und das Wartehäuschen bereit. Auch ist entschieden, wie das Geländer aussehen soll.

Am Altnauer Hafen geht es ruhig zu und her. Die Saison neigt sich dem Ende zu, das eine oder andere Schiff wird schon ausgewassert. Der Kiosk ist geschlossen, die «Krone» wegen des Konkurses ebenso.

Pfähle stehen schon

Nur am Steg wird weitergearbeitet. Die Pfähle des außergewöhnlichen Bauwerks stehen schon alle, der am weitesten entfernte 270 Meter im See draußen. Beim ersten Drittel des Stegs wurde zudem bereits der Gehweg betoniert. Wegen des tiefen Wasserstandes zeigen sich die schönen Unterwasserlandschaften.

Fischschwärme sind zu sehen. Gemeindeammann Beat Pretali schreitet bei einer Besichtigung die 100 praktisch fertigen Meter des Stegs entlang. Dort angekommen, wo die Bauarbeiten noch laufen, erhält man einen Eindruck von der Dimension des Endprodukts. Schon jetzt hat man das Gefühl, mitten im See zu stehen. Wie dieser Eindruck wohl sein wird, wenn die restlichen 170 Meter zurückgelegt werden können? «Es stimmt schon, die Anlegestelle da draußen wird wohl der erste und beste Aussichtspunkt im See», freut sich Beat Pretali.

Er kann sich gut vorstellen, dass nächstes Jahr, wenn das Bauwerk fertig ist, die Leute vom Steg aus die Landschaft genießen oder den Sonnenuntergang beobachten.

Im April der erste Halt

Am Karfreitag wird das erste Schiff der SBS-Flotte in Altnau haltmachen. Während der Hauptsaison werde der Steg dann sechsmal täglich angefahren; dreimal Richtung Kreuzlingen/Mainau, dreimal Richtung Romanshorn, so der Gemeindeammann. Eine entsprechende Leistungsvereinbarung wurde eben unterzeichnet.

Kostenpunkt für die Gemeinde: 8000 Franken jährlich.

Ein Konzept, wie man die Passagiere überzeugen wolle, in Altnau auszusteigen, gebe es bislang nicht, sagt Pretali. Er ist sich aber sicher, dass Velofahrer, Inlineskater, Campingplatzgäste und Einheimische das neue Angebot nutzen werden.

Geländer gab zu reden

Zu reden gegeben hat jüngst das Geländer des Stegs. Einige Altnauer störten sich an der Optik.

Pretali vergleicht vor Ort das montierte Muster mit den Unterlagen zur öffentlichen Auflage des Projekts. «Praktisch identisch», stellt er fest. Dies stimmt: Die eine Seite des Stegs wird mit feinen Drahtseilen ausgestattet, auf der anderen Seite bietet ein stabiles Holzgeländer Halt. «Wenn es hier draußen stürmt, sind sicher viele froh darum», glaubt Pretali. Außerdem bilde das Holzgeländer eine optische Einheit mit dem Hafengebäude und dem Warteraum.

Das Holzgeländer hat aber noch einen anderen Sinn: Durch die Silhouetten der Menschen, die sich auf dem Steg bewegen, könnten sich Wasservögel gemäß Fachleuten gestört fühlen. Dies wollte man verhindern.

(Martina Eggenberger Lenz/St. Galler Tagblatt v. 14.10.09)

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