Neues Leben am Hafen

Die Schweizerische Bodensee Schifffahrt (SBS) kann die ehemalige Transitpost am Hafen sanieren und ausbauen. Gegen das Projekt sind keine Einsprachen eingegangen. «Wir können morgen beginnen», sagt der Projektleiter.

Am Romanshorner Hafen tut sich nun doch etwas. Zwar wird der Gemeindesaal nicht gebaut, von dem sich der Gemeinderat wichtige Impulse für die Entwicklung des Gebietes erhofft hatte. Dafür macht jetzt die Schweizerische Bodensee Schifffahrt (SBS) vorwärts, die ebenfalls einiges ins Rollen bringen will. Bereits Mitte Juni möchte sie mit der Sanierung und dem Umbau der ehemaligen Transitpost direkt am Wasser beginnen. Dem 7-Millionen-Projekt steht nichts mehr im Wege. Die Pläne lagen bis Ende letzter Woche öffentlich auf. Es gab keine Einsprachen. «Alles ist bereit», sagt Benno Gmür, der Delegierte des SBS-Verwaltungsrates. «Wenn wir die Baubewilligung am Freitag erhalten, legen wir am Montag los.»

Auch ins benachbarte Massivlagerhaus kehrt möglicherweise wieder Leben ein. Der neue Besitzer jedenfalls hat eine Nutzungsstudie in Aussicht gestellt und ist interessiert, zusammen mit der Gemeinde etwas zu realisieren (TZ berichtete).

Mehr Platz für die SBS

Die SBS hat schon heute ihren Sitz in der ehemaligen Transitpost, und zwar im vorderen Teil, der 1914 angebaut wurde. Die Büros kommen jetzt in den älteren Holzriegelbau (1873) daneben zu liegen, der in seiner Struktur erhalten bleibt. «Wir werden künftig deutlich mehr Platz als heute haben», sagt SBS-Verwaltungsratspräsident Hermann Hess. Eingeplant sind sogar gewisse Raumreserven im Obergeschoss, das über ein neues Treppenhaus erschlossen wird. Das Personal erhält zudem großzügigere Umkleideräume. Auch ein Ruhezimmer wird eingerichtet, in dem die Angestellten übernachten können. Die Außenwände werden inwendig gedämmt. Und es gibt neue Fenster.

Im neueren Trakt gegen den Bahnhof hin wird die Catering-Küche untergebracht, die sich heute im Bahnhofsgebäude befindet. Im Obergeschoss entstehen vier Büroräume für Dritte. Im Parterre können sich auf rund 300 Quadratmetern Ladengeschäfte einmieten. «Mit der Suche nach Interessenten beginnen wir erst, wenn wir die Baubewilligung haben», sagt Gmür.

Bis nächsten Frühling fertig

Verbunden werden die beiden Gebäudeteile durch eine neue zweigeschossige Eingangshalle, die beidseitig verglast ist und als Warteraum für die Schiffspassagiere dient. An einem Schalter erhalten sie Informationen und können ein Ticket kaufen.

Die Umbauarbeiten sollen bis zum Saisonbeginn der Weißen Flotte am 13. April 2012 abgeschlossen sein, sagt Benno Gmür.

Noch nicht ganz vom Tisch ist die Idee einer Plattform im Hafen. «Sie ist aber nicht Bestandteil dieses Projektes», betont Hess. Sie würde der SBS gastronomisch neue Möglichkeiten eröffnen. Die Küche wäre leistungsfähig genug, um zusätzliche Gäste bedienen zu können, sagt Gmür. Doch das sei Zukunftsmusik. «Die Plattform wird vielleicht in vier oder fünf Jahren ein Thema.»

(Markus Schoch/St. Galler Tagblatt v. 19.05.11)

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