Erinnerung an Schiffsbrücke 

Zum Jahrestag der Schiffsbrücke hat die Gemeinde Romanshorn einen Festakt veranstaltet. Dabei wurde ein Gedenkstein für die Friedenslinde enthüllt, die der Verein "Schweizer Kinder" als Gastgeschenk mit in die Eidgenossenschaft gebracht hatte. Eingeladen zum Festakt waren Vorstandsmitglieder des Vereins sowie Mitglieder des Organisationskomitees der Schiffsbrücke.

"Die Gemeinde Romanshorn ist stolz auf ihre dritte Friedenslinde." Max Brunner, der frühere Romanshorner Gemeindeammann, hatte sich bereits vor einem Jahr sehr über die Friedenslinde gefreut und zugesichert, dass sie einen besonders schönen Platz bekommen werde. Den hat der Baum jetzt an der Außenmole des Romanshorner Segelhafens mit Blick nach Deutschland - rein theoretisch müsste man ihn mit einem Fernglas von dort erkennen können.

Stürmisch war der Bodensee, als Max Brunner, sein Nachfolger Norbert Senn und Hildegard Nagler, Vorsitzende des Vereins "Schweizer Kinder" sowie Ideengeberin und Projektleiterin der Schiffsbrücke, an das große Ereignis vor einem Jahr erinnerten. Norbert Senn nahm in seiner Ansprache Bezug auf das stürmische Wetter - auch nach dem Krieg, als die Schweizer Gastfamilien Kinder aus Deutschland aufnahmen, sei es eine stürmische Zeit gewesen. "Als Schweizer bin ich stolz, dass die Tat von damals so gewürdigt wurde und wird. Für mich ist es eine große Ehre", sagte Senn. Die Schiffsbrücke und auch die Friedenslinde vertieften die Kontakte über die Grenzen hinweg, die Auswirkungen seien sogar für die ganze Region positiv.

Hildegard Nagler bedankte sich im Namen des Vereins und des Organisationskomitees für den herzlichen Empfang und auch dafür, dass die Linde einen so exklusiven Platz bekommen habe. Der Baum, so ihr Wunsch, solle die Bande zwischen der Schweiz und Deutschland stärken. Hildegard Nagler: "Es wäre schön, wenn die Freundschaften, die aus der Geschichte der Schweizer Kinder entstanden sind, auch in der kommenden Generation fortbestehen."

Nach Polizeiangaben waren bei der Aktion für Kinder in Not am 20. Mai 2007 rund 2500 Schiffe und Boote auf dem See mit geschätzten 10000 Leuten an Bord. Allein in Friedrichshafen, schätzte die Polizei, waren bis zu 40000 Menschen am Ufer, um das Spektakel zu sehen.

Die Brücke zwischen Friedrichshafen und Romanshorn wurde gebaut, um das Engagement der Schweizer nach dem Zweiten Weltkrieg zu würdigen und um gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass auch heute viele Kinder in Not leben und Hilfe brauchen.

(Südkurier v. 03.06.08)

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