Flaggschiff erst später fertig

Einen neuen Standard am See hat man mit der "Sonnenkönigin", dem neuen Flaggschiff der österreichischen "Vorarlberg Lines", angekündigt. Zur Flottensternfahrt am 26. April sollte es spätestens im Einsatz sein, jetzt ist die Rede von Jahresende. Unstimmigkeiten zwischen Reederei und Werft sind die Ursache. Die Baukosten werden auf 13 Millionen Euro geschätzt.

Kein Geheimnis ist es mehr, dass es zwischen den beiden Geschäftspartnern ordentlich gekracht hat. Gründe waren die für den Neubau weiteren Entscheidungen des Eigners, Kommerzialrat Walter Klaus, die der Werft fehlten. Da ging es nach den Recherchen des SÜDKURIER um Bereiche in der Veranstaltungstechnik, im Innenausbau und der in Küchentechnik. Jetzt wurden die entsprechenden Verträge unterschrieben. "Nun kann es mit Volldampf weiter gehen", war aus der Bodan-Werft in Kressbronn zu hören. Wenn alles reibungslos weiter laufe, könne man mit der Fertigstellung des Schiffes im vierten Quartal rechnen.

Das zukünftig größte Schiff auf dem See mit 1000 Sitzplätzen solle "ein außergewöhnliches Schiff für außerordentliche Erlebnisse werden", wie im Internet nachzulesen ist. MS "Sonnenkönigin" sei ein Theater, ebenso eine Konzerthalle, ein Festsaal, ein Laufsteg, ein Tagungszentrum. 

Im Juli 2007 hatte der Touristikunternehmer Walter Klaus sein Neubauschiff auf der Bodan-Werft mehr als 200 Gästen im Rohbau vorgestellt. Der Unternehmenseigentümer der "Vorarlberg Lines - Bodenseeschifffahrt" mit Sitz in Bregenz und der Silvretta-Nova-Gruppe erklärte, dass die "Sonnenkönigin" seiner Meinung weltweit neue Attraktion auf dem Bodensee sei. Ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten würden dafür sorgen, dass sich die Gäste rundum wohl fühlten.

Die Vermarktung des Schiffes wird über die Sonnenkönigin AG mit Sitz in St. Gallen erfolgen. An dieser Gesellschaft sind neben der mehrheitlichen Silvretta-Nova-Gruppe und der "Vorarlberg Lines" auch die Schweizer Gesellschafter beteiligt, mit denen Walter Klaus bereits bei der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt (SBS) ein Engagement eingegangen ist. Als Heimathäfen für die "Sonnenkönigin" sind neben Bregenz auch Romanshorn und Rorschach vorgesehen.

(Volker Geiling/Südkurier v. 29.03.08)

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