Zum Schwitzen über den See

Verkauf der Konstanz Karte unterstreicht Interesse an Saunalandschaft

Seit dem Abriss des Jakobsbads können Konstanzer Bürger vergünstigt die Bodenseetherme Überlingen und die Meersburg Therme besuchen. Für die "Konstanz Karte" gewähren auch die Stadtwerke und der Schiffsbetrieb Gies einen Nachlass. Knapp 500 Konstanzer nutzen die Karte pro Monat - darunter zahlreiche Saunagänger. Die Karte könnte ein erster Schritt zu einer seeübergreifenden Bäderkarte sein.

"Die Zahlen sind ganz aussagekräftig", sagt Georg Geiger, einer der zwei Geschäftsführer der Konstanzer Bädergesellschaft mit Blick auf die Statistik der verkauften "Konstanz Karten". Diese Karten werden seit 5. September dieses Jahres bis mindestens zur Eröffnung der Konstanzer Therme 2007 verkauft. Am beliebtesten war bisher bei beiden Thermen der teuerste Tarif, also der Tarif, der die Badewelt sowie die Sauna umfasst. "Der Bedarf an einer attraktiven Saunalandschaft ist also da", resümiert Geiger.

Im November nutzten 289 Konstanzer das Angebot der Vergünstigung beim Besuch der Meersburg Therme, im Oktober waren es 272. Die Bodenseetherme Überlingen besuchten im November 180 Konstanzer mit Vergünstigung, im Oktober waren es 236. "Knapp die Hälfte davon wäre auch auf die andere Seeseite gefahren, wenn das Jaköble noch stehen würde", meint Geiger angesichts der Saunagänger.

Allerdings mag auch die Preisvergünstigung ihren Teil dazu beigetragen haben: Die Thermen reduzieren ihren Preis um 15 Prozent, der Schiffsbetrieb Gies gewährt für die Fahrt von Wallhausen nach Überlingen einen Nachlass von 33 Prozent und die Bustickets der Stadtwerke Konstanz sind um 20 Prozent, die Fähretickets um 30 Prozent günstiger. Zwischen 36 verschiedenen Tarifen können die Konstanzer beim Kauf der Karte wählen. "Da war es ganz natürlich, dass es am Anfang bei der Beratung ein bisschen haperte", sagt Georg Geiger im Rückblick auf manche Kinderkrankheiten der Konstanz Karte. Schließlich hätten die Verkäufer am Schalter über Bäder und Saunalandschaften Auskunft geben müssen, die sie nicht aus dem Effeff kennen. Das gekaufte Paket wird samt Bus und Fährefahrt auf einem Ticket ausgedruckt. Deshalb sei anfangs die Akzeptanz der Karte auf der anderen Seeseite ein Problem gewesen, denn auch dort mussten sich die Mitarbeiter an den Schaltern erst an das neue Angebot gewöhnen. Inzwischen laufe der Betriebe "reibungslos", wie Jörg Schäfer, Betriebsleiter der Meersburg Therme, sagt. Ob die Konstanz Karte ein erster Schritt zu einer seeübergreifenden Bäderkarte ist? "Wir sind offen, aber Konkretes kann man noch nicht sagen". Georg Geiger würde eine solche Karte begrüßen. "Wir Thermen am See sind keine Konkurrenten, sondern gemeinsam stark", betont er. Dazu muss die Konstanzer Therme aber erst fertig gebaut sein.

(Südkurier v. 30.12.05)

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