Schifffahrt auf dem Bodensee gefährdet 

Der Dauerregen hat große Mengen an Wasser in den Bodensee gespült. Hochwassergefahr bestand nicht. Die Schifffahrt ist jedoch durch Treibholz gefährdet. 

Der Dauerregen der vergangenen Tage hat auch große Wassermassen in den Bodensee gespült. Hochwassergefahr bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt. Die Schifffahrt ist aber durch umherschwimmendes Treibholz gefährdet, das Zuflüsse wie Rotach, Argen oder Schussen in den See brachten, sagte am Mittwoch ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Friedrichshafen. Weiteres Schwemmholz könnte auch der Hauptzufluss Rhein noch mit sich bringen.

Der Wasserstand ist nach Angaben der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) in Karlsruhe innerhalb von 24 Stunden um rund 20 Zentimeter gestiegen. Der Pegelstand in Konstanz lag am Mittwoch bei 3,30 Metern. Er entsprach damit dem langjährigen Mittelwert. Erst bei einem Stand von 4,80 Metern droht Hochwasser.

Hochwassersituation entschärft sich

Im Bodenseekreis und in Oberschwaben, wo die Feuerwehr am Vortag im Dauereinsatz war, ist der Pegelstand der Flüsse deutlich zurückgegangen. Der Regen hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch nachgelassen. „Die Sachschäden halten sich im Rahmen“, sagte ein Sprecher der Ravensburger Kreisfeuerwehr. In Meckenbeuren (Bodenseekreis) hatte der Krisenstab bereits in der Nacht zum Mittwoch Entwarnung gegeben. Der Wasserstand der Schussen, die über die Ufer getreten war, fiel deutlich. Eine Reihe von Straßen und Gehwegen war am Mittwoch jedoch noch überflutet, sagte eine Sprecherin der Gemeinde.

Insgesamt hat sich die Lage an der Hochwasserfront in Baden-Württemberg am Mittwoch wieder entspannt. „Nur am Oberrhein haben wir weiter steigende Wasserstände“, sagte eine Expertin der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) Karlsruhe. Allerdings sei die Situation auch hier nicht dramatisch. Der Scheitel am Rhein-Pegel Karlsruhe-Maxau wurde für den frühen Donnerstagmorgen bei 7,80 Metern erwartet.

Sperrung der Schifffahrt auf dem Rhein

Die für die Schifffahrt kritische 7,50-Meter-Marke, die eine 24-stündige Sperrung des Schiffsverkehrs zwischen Iffezheim (Kreis Rastatt) und dem pfälzischen Germersheim zur Folge hat, wurde für Mittwoch 17.00 Uhr prognostiziert. Das Hochwasser-Sperrtor, das den Karlsruher Rheinhafen vor den Wassermassen sichern soll, bleibt nach Angaben des Hafenamtes bis Donnerstag geschlossen. 

In Bad Säckingen wurde der Rheinuferweg leicht überflutet. Auf der Landesstraße 161 bei Reckingen verursachten die starken Regenfälle eine Schlammlawine. Zur Reinigung der Fahrbahn musste die Straße vorübergehend halbseitig gesperrt werden.

(Südkurier v. 23.04.08)

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