Pensionskasse der URh soll saniert werden

Die Kantone Schaffhausen und Thurgau greifen der Pensionskasse der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) unter die Arme. Diese Pensionskasse gehört der Vorsorgeeinrichtung Ascoop an, die ab dem Jahr 2000 in eine starke Unterdeckung geriet. Kommt dazu, dass die Pensionskasse der URH mit 25 Aktiven und 26 Rentnern eine schlechte Bestandesstruktur aufweist. Beides führte dazu, dass die Pensionskasse der URh Ende Oktober 2008 einen Deckungsgrad von 65 Prozent aufwies, was einer Unterdeckung von gegen 4,5 Millionen Franken entspricht. «Eine Sanierung aus eigener Kraft ist aufgrund dieser Situation nicht möglich», schreiben die Schaffhauser und die Thurgauer Regierung in einer gemeinsamen Mitteilung.

Um die Pensionskasse wieder auf gesunde Beine zu stellen, muss die bestehende Unterdeckung zuerst beseitigt werden. Vertreter der URh, der Kantone Schaffhausen und Thurgau sowie der Pensionskasse Thurgau haben jetzt ein Konzept erarbeitet, wie dies geschehen soll: Die beiden Kantone verzichten auf Darlehen an die URh in Höhe von jeweils 1,125 Millionen Franken, Rückstellungen der URh im Betrag von 700.000 Franken werden aufgelöst, und das Aktienkapital wird um 2,38 Millionen Franken erhöht. Bereits haben Schaffhausen und Thurgau dem Erlass der Darlehen zugestimmt. Sie begründen dies in ihrer Mitteilung wie folgt: «Die URh hat für die gesamte Region eine große touristische Bedeutung, und die rund 400.000 beförderten Personen pro Saison stellen einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Nutzen dar. Es liegt deshalb im Interesse der öffentlichen Hand, dass die Schifffahrt der Region erhalten bleibt.» Allerdings erwarten die Regierungen, schreiben sie in ihrer Mitteilung weiter, dass die URh einen Businessplan erstellt und strategische Überlegungen zur Zukunft des Unternehmens macht.

(Schaffhauser Nachrichten v. 23.01.09)  

 

Kantone halten URh über Wasser

Das Vorsorgewerk der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) ist in Schieflage. Um es zu retten, erlassen die Kantone Thurgau und Schaffhausen der URh Darlehen von insgesamt 2,25 Millionen Franken.

«Der Deckungsgrad der Kasse war vorher schon tief», sagt Walter Herrmann, Geschäftsführer der URh, auf Anfrage. «Das Jahr 2008 mit der Finanzkrise war dann der Hammer.» Ende 2007 wies das Vorsorgewerk der URh noch eine Deckung von 75 Prozent auf, nun ist sie auf 65 Prozent gesunken, eine Unterdeckung, die rund 4,5 Millionen Franken entspricht.

Nun kommen die Kantone Thurgau und Schaffhausen der URh zu Hilfe. Sie erlassen der Schifffahrtsgesellschaft Darlehen von je 1,125 Millionen Franken, die ihr bei der Beschaffung der Schiffe «Munot» und «Arenenberg» gegeben wurden. «Die Schuld verschwindet nun aus der Bilanz», sagt Herrmann. Das sei ein wichtiger Schritt aus dem Schlamassel.

Erbe eines alten Börsencrashs

Die Unterdeckung ist zum Teil ein Erbe des Börsencrashs von 2001. Die Pensionskasse Ascoop, der die URh zugehört, geriet damals in eine starke Unterdeckung. Doch im Vorsorgewerk der URh stehen 25 aktiven Beitragszahlern 26 Rentner gegenüber. «Das kann nicht gut kommen», sagt Hermann. Aus eigener Kraft komme man nicht aus der Schieflage heraus. Nun will die URh die Pensionskasse wechseln. Das System der Ascoop habe seit den Sanierungsmassnahmen wenig Solidarität geboten. «Mit unserer Bestandesstruktur brauchen wir die Solidarität einer großen Kasse», sagt Herrmann. Doch um sich in eine andere Kasse einzukaufen, benötigt die URh rund 4 Millionen Franken. Man sei bereits mit Pensionskassen im Gespräch, sagt Herrmann.

Aktienkapital erhöhen

Der Rest dieses Geldes soll mit der Auflösung von Reserven der URh in Höhe von 700.000 Franken und einer Erhöhung des Aktienkapitals um 2,38 Millionen Franken aufgebracht werden. Dieses Kapital könne zum Teil auch zur Schiffserneuerung gebraucht werden.

(Kaspar Enz/St. Galler Tagblatt v. 23.01.09)

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