424 000 Passagiere auf Untersee und Rhein

Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) beförderte 2008 viele Passagiere. Die Sanierung der Pensionskasse ist aufgegleist.

Das Jahr 2008 war für die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) erfolgreich, wie Verwaltungsratspräsident Walter Sommer an der Generalversammlung in Stein am Rhein erklärte. 424.000 Fahrgäste wurden gezählt. So viele waren es zum letzten Mal im Jahr 1994. Auch dieses Jahr liegen die Passagierzahlen bereits wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Aus dem guten Jahr resultierte ein Gewinn von über 400.000 Franken.

Trotzdem steht die URh vor einer großen Herausforderung: Die Pensionskasse der URh weist eine Deckungslücke von 4,3 Millionen Franken auf. Um sie zu beseitigen und eine finanziell solide Ausgangsbasis für die Zukunft zu schaffen, hat die URh mit den Kantonen und Gemeinden ein Sanierungskonzept entwickelt.

Die Kantone Thurgau und Schaffhausen haben so der URh Schulden von 2.250.000 Franken erlassen.

Als zweiten Schritt stimmten die Aktionäre gestern einer Reduktion des Aktienkapitals um die Hälfte, auf noch 1,12 Millionen Franken zu. Damit stehen rund 4 Millionen Franken zur Sanierung der Pensionskasse zur Verfügung. Ebenfalls zugestimmt haben die Aktionäre einer Kapitalerhöhung um 560.000 Franken auf maximal 1,68 Millionen Franken. Sie dient der finanziellen Zukunftssicherung der URh.

(St. Galler Tagblatt v. 11.06.09)

 

«Wir müssen die Zukunft sichern»

Das Sanierungskonzept der Pensionskasse war gestern ein zentrales Anliegen der Generalversammlung der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh).

«Bei der URh läuft es momentan gut. Die URh hat im letzten Jahr 424.000 Fahrgäste gezählt, so viele wie schon lange nicht mehr», sagte Walter Sommer, Verwaltungspräsident, anlässlich der Generalversammlung, die gestern in Stein am Rhein stattfand. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Reingewinn von über 400.000 Franken. Ein Rekordergebnis. Blumen gab es anschließend für Veronika Heller und Kaspar Ottiger, die aus dem Verwaltungsrat zurücktraten. Willkommen geheißen wurden sodann die zwei neuen Verwaltungsratsmitglieder, Stadtrat Peter Käppler und Martin Vogel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaffhauser Kantonalbank. Nach der Genehmigung des Jahresberichtes und der Jahresrechnung 2008 wurde gestern die Freude über das Rekordergebnis durch die sanierungsbedürftige Pensionskasse schnell wieder gedämpft. Der Deckungsgrad des Vorsorgewerkes sei auf 67 Prozent gefallen. Die Deckungslücke betrage heute 4,3 Millionen Franken, so Sommer. Zusammen mit den Kantonen und den Gemeinden habe man ein Sanierungskonzept entwickelt.

Die Kantone Thurgau und Schaffhausen hätten der URh zudem die Schulden von 2250000 Franken erlassen. Das habe es der URh ermöglicht, die Rückstellung zu erhöhen, führte Sommer aus. Doch da diese Mittel nicht ausreichen, um die Vorsorgeeinrichtung zu sanieren, beantragte der Verwaltungsrat eine Reduktion des Aktienkapitals. Dies wurde dann auch mehrheitlich angenommen. Weitere Mittel benötigt die URh für die Modernisierung der Flotte. «Wir müssen die Zukunft sichern», so Sommer. Die Schaffung dieses Kapitals wurde gestern einstimmig angenommen.

(Claudia Härdi/Schaffhauser Nachrichten v. 09.06.09)

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