Zukunftsweisende Lösung für die alte Steganlage

Zwei Projektvarianten

Der verwitterte und verlotterte Landungssteg in Mammern, die Stedi, soll neu gestaltet werden. Aus diesem Grund haben kürzlich Probebohrungen bis in eine Tiefe von 33 Metern stattgefunden. Damit wollte man herausfinden, wie sich der Untergrund zusammensetzt. Nun wird eine zukunftsweisende Lösung angepeilt, offen vom See her und einladend zum Verweilen auf der Landseite. Den Stimmbürgern werden zwei Varianten zur Wahl vorgelegt: die bereits an der letzten Budgetversammlung präsentierte Sanierung sowie Vorschläge zur Erneuerung der gesamten Steganlage. Die Neubauvariante sieht eine Stegverlängerung um acht Meter vor, das Areal würde landnah auf der Westseite verbreitert, der Gondelsteg und der Gästesteg wurden erweitert, und es gäbe einen besseren Umschlagplatz für die Bojenlieger. Die Ergebnisse der durchgeführten Probebohrungen fließen in die Planung ein. Die Proben geben Aufschluss über die Pfahltragfähigkeit des Untergrundes.

Über eine Million Franken

An der Orientierungsversammlung am 17. Februar werden die Lauener Baer Architekten Gmbh und das BHAteam Ingenieurbüro Frauenfeld zusammen mit dem Steckborner Wasserbauexperte Leo Stäheli das Neubauprojekt und die Sanierungsvariante präsentieren. Eine Woche später wird an der Budgetversammlung der Kredit vorgelegt. Gemeindeammann Anita Dähler rechnet mit Kosten von 1 bis 1,5 Millionen Franken. Die Bohrungen waren ihrer Ansicht nach nötig, um eine Kostensicherheit in der Planung zu erlangen. Und sie ist überzeugt, dass mit dem Neubauprojekt die heutige Generation einen Meilenstein in der Geschichte Mammerns und dessen Zukunft setzen kann. Solch ein Projekt entspreche dem starken Unabhängigkeitsgefühl Mammerns, zumal mit einem acht Meter längeren Steg auch die Kursschifffahrt auf Jahre hinaus gesichert werde. So sei man auch gegen den Klimawandel mit eventuell niedrigerem Wasserstand gefeit. Gemäß Dähler haben die kantonalen Stellen wie Raumplanung und Wasserbau bereits mit einem sehr positiven Echo reagiert. Das Landschaftsbild des Klinikparks wird nicht tangiert; die Planungen beziehen sich auf die Westseite des Landungssteges. Beim Bach wird ein Rückhaltebecken dafür sorgen, dass weniger Sand und anderes Geschiebe in den See wandert. Gestalterisch sind der Kanton und die Gemeinde Mammern für das Projekt zuständig, die technischen Auflagen erteilt das Bundesamt für Verkehr. Vor zwei Jahren wurde ein Sanierungskredit an der Budgetgemeindeversammlung zurückgewiesen; einige Bürger wünschten neue Gestaltungsvarianten. Doch wegen des Jubiläums 1100 Jahre Mammern 2009 musste das Projekt warten.

(Schaffhauser Nachrichten v. 05.02.10)

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