BSB auf Konzeptsuche

Stadtwerke: Derzeit keine Ausschreibung für Geschäftsführerposten

Der Konstanzer Gemeinderat hat die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke und neuen Verantwortlichen der Bodensee-Schiffsbetriebe beauftragt, ein umfassendes Konzept zur künftigen Geschäftsstrategie der "Weißen Flotte" vorzulegen. Erst danach sollen Personalfragen entschieden werden.

Mit der kaufmännischen Gesamtleitung der an die Konstanzer Stadtwerke verkauften BSB wurde bis auf weiteres Geschäftsführer Kuno Werner beauftragt. Er und sein Kollege Konrad Frommer hatten im Auftrag des Aufsichtsrats einen anderen Kurs eingeschlagen: Sie wollten zuerst die aus ihrer Sicht drängenden Personalfragen geklärt wissen. So hatten sie den Plan verfolgt, den Leiter des Schifffahrtsamts im Landkreis Konstanz und CDU-Stadtrat Andreas Ellegast ohne Ausschreibung erst auf zwei Jahre zum kommissarischen und dann zum hauptamtlichen Technischen Geschäftsführer der Schiffsbetriebe zu bestellen.

Diese Berufungspläne sind von einer Mehrheit des Gemeinderats am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung abgewiesen worden. Mit 19 Neinstimmen gegen 15 Ja-Stimmen lehnte der Rat diesen Vorschlag ab. Auch die Alternativen, die Technische Leitung auszuschreiben wurden zurückgestellt, bis ein tragfähiges Gesamtkonzept zur Zukunft der "Weißen Flotte" vorliege. Stadtrat Andreas Ellegast hat inzwischen erklärt, er habe nie eine Berufung ohne Ausschreibung gewollt, vielmehr werde er sich einer öffentlichen Ausschreibung gerne stellen. Die öffentliche Diskussion um eine angebliche "Vetterleslösung" habe ihn als Person beschädigt, weshalb er eine spätere Ausschreibung der Stelle für richtig halte.

Sowohl Oberbürgermeister Horst Frank (Grüne), als auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stadtwerke, Bürgermeister Volker Fouquet (SPD), begrüßen die aktuellen Entscheidungen. Ohne Zeitdruck werde man in den kommenden Monaten beraten, welche Strategie das Unternehmen verfolge und welche Führungsstruktur dazu nötig sein werde, bekunden die beiden Kommunalpolitiker. Das Unternehmen mit 16 Schiffen und rund 150 Mitarbeitern an den Hauptstandorten Konstanz, Friedrichshafen und Lindau sei "gut aufgestellt". Man könne die Aufgabe in großer Ruhe angehen, beteuert Volker Fouquet.

(Südkurier v. 17.05.03)

zurück