Schwimmende Konzerthalle

Vorarlberg-Lines bauen Schiff mit 1000 Innensitzplätzen und Bühne

Die Vorarlberg-Lines Bodenseeschifffahrt (VL), früher ÖBB, setzen Zeichen am Bodensee. Ab 2007 soll ein Kongress- und Konzertschiff mit multifunktionaler Bühne und Innensitzplätzen für 1000 Personen auf dem See kreuzen. Es wir zusammen mit einem kleineren Charterschiff in der Bodan-Werft gebaut. Beide Schiffe zusammen kosten rund 8,5 Millionen Euro.

Bilder des neuen österreichischen Flaggschiffs hat VL-Geschäftsführer Gerhard Mayer bei einer Pressekonferenz der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) vorgestellt. Auf dem 66 Meter langen und 15 Meter breiten Schiff seien beispielsweise Autopräsentationen oder Veranstaltungen von Großunternehmen möglich. Es soll einen neuen Standard auf dem See setzen.

Die übrigen Schifffahrtsunternehmen sehen die neue Konkurrenz gelassen. Sie setzen für die kommende Saison sowohl auf Neues, als auch auf Bewährtes. So wird die gesamte Flotte ab dem Start am 9. April rauchfrei. In speziellen Zonen im Außenbereich darf allerdings auch weiterhin geraucht werden, schließlich sollen die Raucher nicht völlig vergrault werden, sagte Kuno Werner, Vorsitzender der VSU und Geschäftsführer der Bodenseeschiffsbetriebe (BSB).

Ab Juli 2006 fährt auch die BSB mit einem neuen Schiff. Es hat 400 Sitzplätze und bietet den Fahrgästen Panoramasicht durch große Glasflächen. Der Name des Schiffs wird erst bei der Taufe bekannt gegeben.

In der vergangenen Saison sind die Fahrgastzahlen bei den VSU um 1,5 Prozent zurückgegangen, trotzdem sei das Ergebnis zufrieden stellend, sagte Kuno Werner. Der Rückgang lag vor allem am schlechten Wetter in der vergangenen Saison. Im Gegensatz zum Kursverkehr hat der Charterverkehr zugenommen. Alle beteiligten Unternehmen wollen mehr auf Sonderfahrten und Spezialangebote setzen. Auf den Schiffen der VSU sind "Kinder herzlich willkommen", sagt Kuno Werner. Auf den meisten Schiffen sind Kinderspielecken eingerichtet und es gibt Spiele zum Ausleihen. Auch ein Besuch beim Kapitän sorgt für spannende Unterhaltung.

Die BSB werden ihre Tarife um fünf bis sechs Prozent erhöhen. Damit sollen die gestiegenen Treibstoffpreise ausgeglichen werden. Beim Saisonstart am 9. April kostet die Fahrt mit der Weißen Flotte allerdings nur die Hälfte. Ein jährlicher Höhepunkt ist die Flottensternfahrt, sie findet am 29. April statt. Die Saison wird bis 22. Oktober verlängert. Mit Einschränkungen durch Niedrigwasser rechnen die Schifffahrtsunternehmen nach den aktuellen Regenfällen nicht.

Während der Fußball-WM soll der See einen Ruhepol bilden und fußballfreie Zone sein, gab Kuno Werner bekannt. Fußball schauen und Schiff fahren gleichzeitig ist nicht möglich.

(Martina Keller-Ullrich/Südkurier v. 01.04.06)

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