Stadtwerke: Schweizer brauchen Partner

Stellungnahme zum beabsichtigten Kauf der SBS-Flotte - Antwort auf Bericht der Gegner

Die Antwort der Stadtwerke Konstanz ließ nicht lange auf sich warten: Sie sehen die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) als idealen Partner für die Schweizer Bodensee-Flotte. Gegner des Kaufs in der Ostschweiz hatten einen Bericht vorgelegt, in dem der Schweizerischen Bodenseeschifffahrts-Gesellschaft (SBS) gute Chancen zur Selbstständigkeit eingeräumt werden (wir berichteten). Das sehen die Stadtwerke anders: "Eine Zusammenarbeit von BSB und SBS dient den Interessen beider Partner und sichert den Erhalt der Schweizer Bodensee-Flotte", teilten sie mit. Der Bericht sei lücken- und fehlerhaft.

Im Bericht der Gegner wird vor einer Übernahme der SBS durch die Konstanzer gewarnt: Attraktivität und Dienstleistung seien dadurch gefährdet. Dem widersprechen die Stadtwerke. Die Auslastung der SBS-Flotte müsse wesentlich erhöht werden, solle sie wirtschaftlich betrieben werden. Daher seien eine Zusammenarbeit beider Unternehmen sinnvoll.

Die Schiffe der Stadtwerke-Tochter BSB seien in einem guten Zustand, heißt es weiter. Es sei aus wirtschaftlichen Gründen nötig, Schiffe zu erneuern. Die BSB haben dazu ein Konzept aufgelegt. "Durch die eingeleiteten Aktivitäten im Rahmen des neuen Flottenkonzepts haben die BSB rechtzeitig die Weichen gestellt und einen Paradigmenwechsel vollzogen, der bei anderen Schifffahrtsgesellschaften noch bevorsteht", heißt es in der Stellungnahme. Im Bericht der Gegner ist davon die Rede, diese Flottenpolitik führe zur Selbstdemontage.

Die Entwicklung der SBS-Fahrgastzahlen sei mit einem Rückgang von zehn Prozent seit 2003 schlechter als bei den BSB, so die Stadtwerke. Sie weisen auch die Kritik an der BSB-Gastronomie zurück. Verbesserungen seien durchaus denkbar. Doch zusammen mit den Partnern erwirtschafte man Erträge. Dagegen sei die SBS-eigene Gastronomie derzeit defizitär. 

(Südkurier v. 30.03.06)

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