Ungebrochenes Interesse an Flotte

Eingabefrist für definitive Offerte abgelaufen - Schweizer Investorengruppen weiter dabei


Beim Verkauf der Schweizerischen Bodensee-Schiffahrtsgesellschaft 3(SBS) geht es in die letzte Runde. Zumindest die beiden Schweizer 
Bewerber sind weiter im Rennen. 

"Wir haben eine verbindliche Offerte eingereicht", sagt Hermann Hess von der Interessengemeinschaft Bodensee-Schifffahrt Schweiz, der 
verschiedene Unternehmer vorwiegend aus dem Kanton Thurgau angehören. Ebenfalls an Bord ist die Stadt Rorschach mit den örtlichen Schiffsbetrieben. 

Seahorse mit zwei Angeboten

Ernst ist es auch der Investorengruppe mit dem Namen "Seahorse" aus der Region Arbon um Rolf Staedler, Partner und Gründer der awit 
group. Die Oberthurgauer streben jedoch nicht nur die Mehrheitsbeteiligung an der Schweizer Flotte an, sondern wollen zudem das Massivlagerhaus der Bundesbahnen beim Romanshorner Hafen kaufen und darin neben einem Vergnügungs- und Freizeitcenter den SBS- Hauptsitz eröffnen. "Die beiden Verfahren laufen jedoch unabhängig voneinander", betont Staedler. Sie hätten den Bundesbahnen darum zwei 
separate Angebote unterbreitet, die inhaltlich nicht verknüpft seien. Die SBS ließe sich zwar auch ohne Lagerhaus betreiben, meint Staedler. "Es wäre aber nicht optimal."

Stadtwerke halten sich bedeckt

Ob die beiden ausländischen Interessenten aus der ersten Runde noch auf Kurs sind, lässt sich nicht sagen. Kuno Werner, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz, ließ sich nicht in die Karten blicken mit Verweis auf das Stillschweigeabkommen, das die Bewerber unterzeichnen mussten. "Wir halten uns strikt daran." Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Deutschen weiterhin mitbieten. Zum einen sind sie von den SBB, der Thurgauer Regierung und verschiedenen Bodenseegemeinden wiederholt als idealer Partner ("nachhaltigste Lösung") bezeichnet worden. Zum anderen hätte sich Werner frei äußern können, falls die Stadtwerke nicht mehr im Rennen wären.

Tourismus-Unternehmer Walter Klaus aus Vorarlberg, der im letzten Jahr bei der österreichischen Flotte einstieg und jetzt zusammen mit 
einer Investorengruppe seine Finger ans Schweizer Ufer ausstreckt, war gestern nicht zu erreichen.
SBB-Mediensprecherin Michèle Bamert wollte keine Angaben machen. "Wir werden zu gegebener Zeit wieder informieren." Und das ist 
voraussichtlich Ende des Jahres. Bis dahin soll der SBS-Verkauf unter Dach sein.

(Markus Schoch/St. Galler Tagblatt v. 23.09.06)

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