Presseerklärung der Stadtwerke Konstanz GmbH zum Verkauf der Schweizerischen Schifffahrtsbetriebe an die 
Interessengemeinschaft Bodensee-Schifffahrt Schweiz

Im Zuge der Privatisierung der öffentlichen Schifffahrt auf dem Bodensee in Deutschland, Österreich und der Schweiz bot sich für die Stadtwerke Konstanz GmbH die einmalige Gelegenheit, ihre über 75-jährige Erfahrung als größte Binnenreederei im kommunalen Umfeld in Deutschland auf die Region Bodensee auszuweiten. So kam es im Jahre 2003 zum Erwerb der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH, die von der Deutschen Bahn AG verkauft wurde. Bei der Ausschreibung der Österreichischen Schifffahrtsbetriebe im vergangenen Jahr wurde mit Rücksicht auf die nationale Ausrichtung des Ausschreibungsverfahrens kein Angebot abgegeben. Als die Schweizerische Bundesbahn (SBB) auf uns zukam und den Verkauf der SBS anbot, haben wir unser Interesse bekundet und Verhandlungen aufgenommen. Die Gründe lagen auf der Hand, nachdem wir durch den gemeinsam geführten Betrieb der Fähreverbindung Friedrichshafen – Romanshorn und der langjährigen Zusammenarbeit mit der Werft in Romanshorn geschäftlich miteinander verbunden sind. Durch unsere regionale Verankerung bietet die Stadtwerke Konstanz GmbH beste Voraussetzungen für den Erhalt der Schweizerischen Schifffahrtsbetriebe und der Förderung des Tourismus, speziell in unserer gemeinsamen westlichen Bodensee-Region. Die Einbindung der Schweizer Gemeinden in unser internationales Netzwerk war für uns eine weitere Herausforderung.

Im Hinblick auf die rasante Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Konstanz GmbH während der letzten fünf Jahre war der Zeitpunkt eher ungelegen. Dennoch erschien uns diese vom Marktgeschehen geprägte Gelegenheit als einmalige Chance, die Schifffahrt im westlichen Bodenseeraum weiter zu stützen und Synergien für Kunden und Betrieb auszubauen.

Die Verhandlungen mit der SBB waren bis zur Unterschriftsreife im Jahre 2005 gelangt, ehe eine Trendwende im Vergabeverfahren eintrat. Mit Bedauern mussten wir uns mit einer zum Teil sehr irritierenden Diskussion auseinandersetzen, die auf die bisherige gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee einige unschöne Schatten geworfen hat.

Wir bedauern den Entschluss, dass die Schweizerische Bodensee-Schiffahrtsgesellschaft AG nicht an die Stadtwerke Konstanz GmbH verkauft wird. Wir haben uns als idealen Partner für die SBS verstanden und wollten mit Tatkraft die Integration am westlichen Bodensee über die Grenzen hinweg fördern und verbessern. Unsere Einschätzung, dass wir aus politischen Erwägungen keine Chancen mehr haben, ist Realität geworden. Wir akzeptieren die Entscheidung und streben auch in Zukunft eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der Schweizer Schifffahrt an. Kooperationen schließen wir nicht aus. Die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) werden auch weiterhin das Bindeglied zwischen den großen Schifffahrtsgesellschaften am Bodensee bleiben. Die Schifffahrt ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der touristischen Region Bodensee. Wir gehen davon aus, dass dies auch von den neuen Eigentümern so gesehen wird und bieten die Zusammenarbeit im Interesse einer gemeinsamen Gestaltung der Bodensee-Schifffahrt an.

(Stadtwerke Konstanz v. 15.12.06)    

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