70 neue Bootsplätze

Bau- und Konzessionsgesuch für neue Bootsplätze im Haupthafen liegen bis zum 18 . April auf

Die Realisierung der 70 neuen Bootsplätze im Haupthafen Romanshorns rückt näher . Mit der Planauflage wird jetzt eine nächste Hürde genommen . Die SBS AG als Eigentümerin bezeichnet ihr Interesse an den Bootsplätzen allerdings als untergeordnet .

Etwa vor dem alten Zollgebäude sollen die 70 neuen Bootsplätze mit zwei Schwimmstegen zu liegen kommen . Integriert werden in das Projekt soll auch die Bootsvermietung Fürst . Bis zum 18 . April können auf der Romanshorner Bauverwaltung die Pläne eingesehen werden . Dabei ist die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt AG (SBS AG) die Eigentümerin, die in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, welche die Konzessionen beantragt, den Hafen betreiben wird .

Diverse Änderungen

Hermann Hess, neuer Verwaltungsratspräsident der SBS AG, stellt klar, dass das Bootsplätze-Projekt nicht unter den jetzigen Besitzern der SBS ausgearbeitet worden sei . Der Verwaltungsrat sei dennoch daran interessiert, dass die Pläne nun öffentlich aufgelegt werden . Es gehe um den Grundsatz, ob diese Bootsplätze überhaupt realisiert werden können .

Klar sei jetzt schon, dass noch diverse Änderungen bei den Plänen rund um die neuen Bootsplätze gemacht werden müssten: «Die Anordnung der Schwimmstege muss überprüft und das ganze Konzept neu überlegt werden . »

Entscheid liegt bei SBS

Hess erklärt weiter: «Der Entscheid, ob neue Bootsplätze gebaut werden, liegt bei der SBS, und sie muss auch selber die Investition tätigen . Wir verfolgen jedoch in erster Linie die Ziele der Schifffahrt und stehen in der Verantwortung für über 50 Arbeitsplätze . Das Interesse an einer Investition in neue Bootsplätze ist für uns daher untergeordnet . »

Interessiert an Einnahmen

Es sei nicht das Ziel der SBS AG und zudem vertraglich nicht möglich, in erster Linie Gewinn aus den Bootsplätzen zu erzielen . Die neuen Bootsplätze seien vor allem für den Kanton und die Gemeinde Romanshorn interessant . Für Romanshorn, weil so mehr Touristen in den Ort kämen, für den Kanton, weil die Einnahmen der Bootsplätze die Schifffahrt subventionieren würden . «90 Prozent des Einnahmenüberschusses aus den Bootsplätzen fließen in die Rechnung der Kursschiffe und helfen so mit, das dortige Defizit zu decken», erklärt Hess . «Der Kanton ist deshalb sehr interessiert an den Bootsplätzen, weil er dadurch an die Kursschifffahrt weniger zahlen muss . »

«Wir sind faire Partner»

Nicht überraschen würde es ihn, wenn Einsprachen gegen das Bootsplatz-Projekt während der Auflage eingehen . Er kenne kein Hafenprojekt am Bodensee, gegen das keine Opposition erwachsen sei .

«Die Gesamtattraktivität des Romanshorner Hafens ist ein wichtiges Element für den Erfolg der SBS», verdeutlicht er nochmals . In diesem Sinne sei die SBS grundsätzlich auch an zusätzlichen Bootsplätzen interessiert . Da beim Konzept rund um die Schifffahrt zum jetzigen Zeitpunkt noch vieles offen sei, etwa auch, ob dereinst noch mehr Schiffe eingesetzt würden, müsse die Frage wegen der zusätzlichen Bootsplätze sicher gut überlegt sein . «Aber wir sind faire Partner auf der Suche nach der besten Lösung», so Hess .

Anregungen einplanen

«Die 70 neuen Bootsliegeplätze, die ohne Eingriff in die Natur geplant werden können, sind im kantonalen Richtplan vorgesehen», so Gemeindeammann Max Brunner . Dieser kantonale Richtplan biete eine gewisse Rechtssicherheit, aber dennoch stehe es in der jetzigen Phase den Verbänden offen, Einsprache gegen das Projekt einzureichen .

Man habe allerdings im Vorfeld das Projekt bei den entsprechenden Verbänden vorgestellt und versucht, deren Anregungen einzuplanen .

Ökologische Ausgleichsfläche

Für die vorgeschriebene ökologische Ausgleichsmaßnahme sei die Parzelle 304 in Salmsach von der SBS AG gekauft worden . Sie gehörte vorher den SBB . Diese Parzelle wird neu naturnah gestaltet . «Romanshorn hätte es allerdings vorgezogen, die Uferzone, wo jetzt die wenig schönen Betonplatten liegen, zu renaturieren», so Brunner . Doch das sei vom Kanton nicht akzeptiert worden

(Christa Kamm-Sager/St. Galler Tagblatt v. 07.04.07) 

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