Stein des Anstoßes 

Zufriedene Gesichter nach der ersten öffentlichen Diskussion des Siegerprojektes zur Neugestaltung des Bregenzer Hafens. "Das geht durch", waren sich Kommunalpolitiker der schwarz-grünen Koalition und die Vorstände der Mitbesitzerin Illwerke AG einig. Zufrieden auch die Projektkritiker, die sich an der "grauen Betonfläche" und dem neuen Gebäude, "einem Betonklotzmonster" stoßen. Ihnen hatte Bürgermeister Markus Linhart (VP) versprochen, dass "kein Anliegen zu klein und keines zu groß sein kann, um nicht diskutiert zu werden". Die Bürgeranliegen würden ernst genommen, versicherte Linhart und "wenn möglich" lasse man sie in die Weiterentwicklung einfließen. 

Die Bürgermeister-Worte beeindruckten Projektkritiker Wilfried Ludwig Weh. Der Rechtsanwalt war nach der Veranstaltung überzeugt: "Die Pergola wird nicht kommen." Seine Begründung: "Die Leute wollen sie nicht." Die "Pergola" ist ein neues Nutzgebäude zur Abfertigung der Schiffpassagiere und laut Architektenbeschreibung "ein kräftiges selbstbewusstes Bauwerk in der Dimension der ankommenden Schiffe". Für die einen ist sie "Skulptur", für die anderen überdimensionierter Betonklotz, "zu grau" wie der ganze neue Hafenplatz. Elmar Nägele, Sprecher der Architektengemeinschaft gab sich kompromissbereit: "Wir können uns mehr Grün vorstellen. Über die Kritik aus der Bevölkerung werden wir nachdenken müssen." Sollten die Überlegungen der Architekten nicht dem Bregenzer Bürgergeschmack entsprechen, wird die SP mit einer Volksbefragung auf den Plan treten, kündigte Parteichef Michael Ritsch an. Schwarz und Grün nahmen die SP-Ankündigung ebenso gelassen hin wie den Protest-Aufruf der Baumschutzaktivistin Gerti Ettenberger. Die ersten 80 Unterschriften hat sie bereits gesammelt

(Südkurier v. 27.05.08)

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