Luxuslimousine auf dem Wasser

Ein Boot für besondere Trips hat sich James Freer angeschafft. Er will das elegante Gefährt als Wassertaxi auf Rhein und Untersee nutzen.

Das Boot von James Freer fällt auf: Es hat das Flair der 60er-Jahre - ein Hauch von Luxus inklusive - und erinnert an alte Filme: Tatsächlich ist das Boot schon ein «Oldtimer». Gebaut wurde es 1968 von der Firma Schneiter und kam vor seinem Umbau auf dem Thunersee zum Einsatz. Das klassisch elegante Schiff wurde nur 70  Mal speziell für Fahrten auf Schweizer Seen und Flüssen angefertigt. Vor geraumer Zeit wurde es zum neuen Besitzer an den Rhein transportiert. James Freer will die Limousine auf dem Wasser, wie er das Schiff bezeichnet, als Taxi für besondere Anlässe nutzen und damit kleine Passagiergruppen befördern.

Das Glück am Wasser

Der Werbefachmann aus England wohnt seit November 2006 mit seiner Frau Louisa am Rhiweg und ist glücklich dort. «Das Wasser hat eine sehr beruhigende Wirkung», sagt er. Überhaupt liebt er seine neue Heimat. Die Idee mit dem Bootstaxi kam ihm, da er selbst gern Schiff fährt, und das Patent für See und Hochrhein besitzt. Zudem habe er im Sommer beruflich nicht so viel zu tun. Da lag es nahe, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, zumal es an Rhein und Untersee keine Bootstaxis gibt. Seine Geschäfte kann Freer meist über den Computer abwickeln, und zwischendurch jettet er immer wieder mal nach England, um seine Kunden zu treffen.
Das Reisen ist er gewohnt, denn er ist fünf Jahre lange zu seiner Frau gependelt, die in der Schweiz arbeitete, derweil er sich noch auf der britischen Insel aufhielt. «Wir haben uns kennen gelernt, kurz bevor Louisa einen neuen Job in der Schweiz antreten musste», verrät er. Da es sich bei Freers um «Love at first sight» handelte, liess man sich trotz der Entfernung nicht mehr aus den Augen. Nach langem Pendeln entschied sich James Freer, das Land zu wechseln und landete im November 2006 in Stein am Rhein.

Die Sprache ist sehr wichtig

In einem Intensivkurs hat er Deutsch gelernt. «Sprache ist das Wichtigste», sagt er. «Sonst kann man sich nicht integrieren.» Das haben Freers getan: Sie pflegen freundschaftliche Kontakte zu den Nachbarn und fühlen sich wohl im kleinen Häuschen am Rhiweg. Der Bootsplatz vor dem Gartenstück ist ideal. Seit gestern ist das Boot für Taxifahrten bereit und mit Schikanen wie Cabriobedachung für vordere und Sonnenschirm für hintere Sitze, CD-Player und anderem ausgestattet. Ideal ist das Schiff für Partys, Hochzeitsfahrten oder andere spezielle Gelegenheiten. Platz ist für fünf Erwachsene oder vier Erwachsene und zwei Kinder. Die Touren starten in Stein Richtung Schaffhausen oder Unter- und Bodensee. Buchen kann man das Boot mit Kapitän zwischen zwei und acht Stunden oder eigene Vorschläge machen. Infos unter: www.rheinoldtimer.ch

(Edith Fritschi/Schaffhauser Nachrichten v. 24.08.07)

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