Katamaran bleibt vor Anker

Der Betrieb auf der Katamaran-Linie Konstanz-Friedrichshafen bleibt am Wochenende noch ausgesetzt. „Am Montag wird entschieden, wie es weitergeht“, informierte Reederei-Pressesprecherin Silke Rockenstein am Freitag.

Ursache für die erzwungene Pause sind der starke Frost und seine Folgen. Das Risiko, dass Eisschollen Schäden an Rumpf und Antrieb der Katamarane anrichten, ist nach Ansicht der Reederei zu groß. Außerdem sorgt während der Überfahrt die schockgefrorene Gischt für ein tonnenschweres Zusatzgewicht am Bug der Schiffe. Die Eisschicht musste zuletzt nach jeder Überfahrt mühsam mit Gummihämmern abgeklopft werden. Weil der Katamaran derzeit im Hafen bleibt, hat sich auch der Verkauf günstiger Kombitickets für die Fahrt zur Messe „Pferd Bodensee“ an diesem Wochenende erübrigt. Für diese Fahr- und Eintrittskarten hatte die Katamaran-Reederei geworben, bevor der Schiffsbetrieb ausgesetzt werden musste.

Wenig erfreut über die Frost-Pause des Katamaran waren Pendler, die das Schiff für die Fahrt zum Arbeitsplatz nutzen. Ein Fan der Konstanzer SÜDKURIER-Facebook-Seite „Seegeflüster“ monierte, dass Fahrgäste mit einer Zeitkarte für den Katamaran zwar ersatzweise kostenlos den Städtebus Konstanz-Friedrichshafen benutzen könnten. Diese Abokarte gelte aber offenbar nicht für den Konstanzer Stadtbusverkehr und die Autofähre nach Meersburg. Auf beiden Verkehrsmitteln müsse der Kat-Kunde Fahrkarten lösen und die dann später bei der Katamaran-Rederei einreichen. Die mit dieser Erschwernis konfrontierten Stadtwerke Konstanz sagten zu, man werde „eine kundenorientierte, unbürokratische Lösung im Sinne der Katamaran-Kunden“ finden. Die stellvertretende Stadtwerke-Sprecherin Carolin Winkler wirbt in dieser Situation um Verständnis: „Der momentane Verbindungsausfall stellt eine Extremsituation dar. Die Statistik der Reederei zeigt, dass die Doppelrumpf-Schiffe ein zuverlässiges Verkehrsmittel sind. 2011 lag die Verfügbarkeit der schnellen Boote bei über 99 Prozent. Nur 63 Fahrten fielen aus, 54 sturm- und neun technikbedingt.

(Südkurier v. 11.02.12)

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