Die Namen der Schiffe sind noch ein Geheimnis

So viel steht fest: Die Namen der Katamarane, deren Stapellauf für Donnerstag terminiert ist, dürfen jeweils maximal zehn Buchstaben umfassen. Dipl.-Ing. Jürgen Mattulat, Leiter des Geschäftsbereichs Schiffbau der Bodanwerft, lässt so viel Platz am Bug frei. Wie die Schiffe heißen werden, weiß auch er noch nicht.

Noch hat die Jury nicht getagt, weshalb auch noch niemand sagen kann, was sie aus den fast 5000 Namensvorschlägen am Ende herausfischt. Siehe oben: Zwischen acht und zehn Buchstaben sollten es sein, die zur Taufe am 1. Juli mit Folie aufgeklebt werden.

Auf der Bodanwerft in Kressbronn biegen die 65 von 90 Mitarbeitern, die an den beiden Schnellfähren beschäftigt sind, in die Zielgerade. Die ersten Teile der eigens angefertigten mobilen Slipanlage liegen im Wasser, unter den Schiffen "bocken" die Werftarbeiter die jeweils 20 Tonnen Aluminium in die Höhe, um sie in den nächsten Tagen auf die Slipanlage zu bewegen. Sie, die während der vergangenen Wochen und Monate reichlich Überstunden schoben, befinden sich im Zeitplan.

Überragende Elektronik

Unfallfrei sind sie seit Ende vergangenen Jahres dabei, aus den in Singapur von der holländischen Damen-Werft gefertigten Großteilen zwei hochmoderne Schnellbusse auf das Wasser zu bringen, mit deren Technik nur die neue Fähre "Tabor" mithalten kann, die zwischen Meersburg und Konstanz verkehrt. Die Elektronik der beiden Katamarane überstrahlt ansonsten alles, was in dieser Größenordnung auf dem See unterwegs ist. Selbst Internetanschluss wird es für die Fahrgäste auf den Katamaranen geben. Für 180 Personen ist jedes der Schiffe zugelassen, für 120 der Fahrgäste wird es jeweils einen Sitzplatz geben in Sesseln, die in Australien hergestellt wurden, nachdem die deutsche Firma "Recaro" mit der Bemerkung abgelehnt hatte, man baue Flugzeugsitze und keine solchen für Schiffe. Platz gibt es auf dem Freideck der Katamarane auch für Fahrräder.

Jürgen Mattulat hofft, nach den Katamaranen bald einen Anschlussauftrag zu bekommen. Das geplante neue Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) wäre so einer. Die Ausschreibung dafür ist gelaufen, nächste Woche fällt die Entscheidung, wie Silke Rockenstein von den BSB in Konstanz der SZ sagte. In der Bodanwerft, wo das eigene Renommee durch den Katamarane-Bau aufpoliert wurde, hofft man bis dahin.

Dass der Bundespräsident zur Taufe der Schnellschiffe am 1. Juli kommt (wie in der SZ berichtet) ist nach wie vor aktuell. Er soll in Friedrichshafen landen, via Katamaran nach Konstanz und von dort auf festem Boden weiter auf die Insel Mainau und nach Unteruhldingen fahren.

(Schwäbische Zeitung v. 13.05.05)

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