Katamaran: Bald waren 150000 an Bord

Reederei-Chef Schöttle zieht vor Stadträten aus Friedrichshafen und Romanshorn zufriedene Drei-Monats-Bilanz

Knapp 150000 Fahrgäste insgesamt und im Schnitt 1975 Fahrgäste pro Tag: Das sind die neusten Zahlen zum Katamaran. Rainer Schöttle, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei, präsentierte sie gestern in einem Kurzvortrag anlässlich des Besuches Romanshorner Gemeinderäte in Friedrichshafen.

"Ein halber Tag der Begegnung": Unter diesem Motto begrüßte Erster Bürgermeister Dieter Hornung gestern Nachmittag die Gäste aus der Schweiz, sinnigerweise am Romanshorner Platz, wo sie zuvor mit der Fähre angekommen waren. Gerade heute, da es die Katamaran-Verbindung zwischen Friedrichshafen und dem südlichen Seeufer in Konstanz gebe, komme dem Thema "Grenzen überwinden" eine hohe Bedeutung zu, sagte Hornung.

Grenzen überwinden: Für die Romanshorner Gemeinderäte wie für deren Friedrichshafener Kollegen ist das mittlerweile eine feste Tradition. Seit 1979 bereits finden Treffen der Kommunalpolitiker auf beiden Seiten des Sees statt. So ließen es sich gestern auch zahlreiche Häfler Stadträte nicht nehmen, die Gäste auf deren Tour zu begleiten. 2001 hatten die Romanshorner zuletzt Friedrichshafen einen Besuch abgestattet. Damals stand unter anderem die Baustelle der neuen Messe auf dem Programm. Seither jedoch hat sich vieles verändert - dementsprechend gedrängt präsentierte sich die Agenda für die Gäste aus der Nachbarstadt: Nach den Katamaran- Info s aus erster Hand ging es in die neue Musikschule, danach in die Arena, wo die Stadträte von hüben gegen diejenigen von drüben ein Volleyball-Match unter Mithilfe der Häfler Volleyball-Profis austrugen, und anschließend wieder zurück an den Hafen, wo abends noch eine Besichtigung der K42-Baustelle anstand.

"Der Katamaran beginnt die ersten Wurzeln zu schlagen", dies, so Schöttle, könne man nach den ersten drei Monaten regulären Betriebs als Startfazit sagen. Die Idee sei erstmals vor rund 20 Jahren geäußert worden, 1997 folgte die politische Zustimmung in den beiden Kommunen, 1998 wurde die Reederei gegründet. Leider, so warf der Reederei-Geschäftsführer einen kurzen Blick zurück, hätten in der Folgezeit jahrelange Streitereien vor Gerichten die Verwirklichung des Katamaran-Projektes verzögert. Heute jedoch sei davon nichts mehr zu spüren, sagte Schöttle: "Inzwischen grüßen uns sogar die Berufsfischer."

Knapp 150000 Fahrgäste waren in den 75 Tagen zwischen dem 6. Juli und dem jüngsten Stichtag 18. September an Bord - im Schnitt täglich 1975 Fahrgäste, was derzeit zumindest weit über den von der Reederei prognostizierten 1200 Fahrgästen täglich liegt. Von ganz besonderen Fahrgästen wusste Hornung zu berichten: Ein etwa 70-jähriger Häfler habe mit seiner Ehefrau nach Konstanz übergesetzt. Die bekam so Gelegenheit, zum ersten Mal in ihrem Leben Konstanz zu besuchen.

(Südkurier v. 28.09.05)

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