Bis Jahresende soll die Lädine schuldenfrei sein

Lob von Bürgermeister Beisswenger bei der Hauptversammlung – 5298 Fahrgäste auf dem historischen Lastensegler

Der Lädinenverein freut sich über die einstimmige Wiederwahl des Vorstands und die neue zweite Vorsitzende Ursula van Endert. „Wir hatten einen Kaltstart 2013, aber der überwältigende Erfolg im zweiten Halbjahr stimmt mich sehr zuversichtlich“, sagte Fritz-Heinrich Bauer, Geschäftsführer der CAP Friedrichshafen und Pächter der Lädine.

Viel geleistet hat der Lädinenverein im vergangenen Jahr. Allen voran sein Vorsitzender Christophe Schneider, der vor eineinhalb Jahren in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung den Vorsitz übernommen hatte. Bei der Jahreshauptversammlung des Lädinenvereins am Samstag im Ratskeller erntete der 31-Jährige Lob von allen Seiten. Am selben Tag startete der Lastensegler in die neue Saison mit einem überwiegend von Sponsoren finanzierten neuen Rahsegel – geschmückt mit dem Ortswappen (wir berichteten). Im Winter seien Schadstellen ausgebessert, eine neue Leiter und Persenning angeschafft worden, berichtete der Vorsitzende. Um eine neue Gangway und Rampen habe sich die CAP gekümmert, sodass die Lädine jetzt behindertengerechter geworden sei. Eine neue Funksprechanlage muss noch angeschafft werden.

Kasse „sehr korrekt“

Schatzmeister Ottmar Fischer verkündete, dass die Lädine wohl bis Jahresende schuldenfrei sein werde und alle Darlehen abbezahlt. Die Kassenprüferinnen Heidi Köhle und Gabi Vogt berichteten über die Kassenführung: „Alles sehr korrekt“. Bürgermeister Jürgen Beisswenger sparte nicht mit Lob für den ersten Vorsitzenden. Er habe vergangenes Jahr entschlossen „das Ruder in die Hand genommen“ und Lädine und Verein „den Kurs gewiesen“. Auch die CAP als Pächter sei „ein wirklich guter Partner für den Verein und die Gemeinde“. Die Lädine habe über Jahrhunderte die Geschichte der Seegemeinde geprägt und sei heute noch ein Alleinstellungsmerkmal. Ohne die Lädine hätte Immenstaad kein so großes Echo in Presse, Funk und Fernsehen. Die Gemeinde werde für die große Landrevision, die dieses Jahr wieder anstehe, 25 000 Euro Zuschuss geben. Sollten die Darlehen abgezahlt sein, müssten nahtlos Rücklagen gebildet werden für kommende Sanierungen am Schiff.

Christophe Schneider dankte den Vorstandskollegen. Ohne sie hätte er die anstehenden Aufgaben nicht bewältigen können. Die gut besuchte Mitgliederversammlung entlastete die Vorstandschaft einstimmig. Bei den Wahlen wurden Vorstand Christophe Schneider, Schriftführerin Monique Brunel-Schneider und Schatzmeister Ottmar Fischer einstimmig wiedergewählt. Neue Kassenprüfer sind Gabi Vogt und Werner Schwanz. Das Amt des zweiten Vorsitzenden war seit der letzten Versammlung unbesetzt geblieben. Mit der Kandidatur der ehemaligen CDU-Gemeinderätin und Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Ursula van Endert ist diese Position jetzt wieder vergeben.

Pächter Fritz-Heinrich Bauer berichtete vom „ersten Abenteuerjahr mit der Lädine“. Es habe „eher marmoriert“ begonnen: wegen des schlechten Wetters sei jede zweite Charterfahrt ausgefallen. Man habe die Zeit genutzt, um frühere Schiffsführer wieder zurück ins Boot zu holen und neue auszubilden. Die CAP übernehme die Kosten für den Erwerb des Bodenseeschifferpatents für Fahrgastschiffe. Ab Juli sei das Wetter besser und die Resonanz der Gäste überwältigend gewesen. Am Ende habe man 5298 Personen befördert. „Den Knüller, die Piratenfahrten, nicht eingerechnet.“ Deshalb wolle man 2014, in Zusammenarbeit mit der Touristinformation, doppelt so viele Piratenfahrten anbieten. Die Familien würden aus 150 Kilometern Umkreis dafür anreisen.

Am 27. April komme die Lädine erstmals bei den Feierlichkeiten zum Konzilsjubiläum in Konstanz zum Einsatz. Die Barrierefreiheit solle weiter verbessert werden. Mit Schulen zusammen wolle man Schifffahrts-Workshops entwickeln. Auch Degustationsfahrten seien geplant. „Ich habe mich inzwischen in die Lädine verliebt“, gestand Bauer am Ende und dankte den Immenstaadern für die freundliche Unterstützung überall. CAP-Projektleiter Jürgen Halbhuber ergänzte, dass die Charteranfragen bereits jetzt viermal so hoch seien wie 2013 insgesamt.

Am 17. und 18. Mai feiert der Lädinenverein „15 Jahre Lädine“ mit einem Mittelalterfest am Landesteg.

(Heidi Keller/Schwäbische Zeitung v. 07.04.14)

zurück