«Helio» unter einer Flagge

Betrieb der Solarfähre Untersee ist bis Ende 2007 gesichert

Der Trägerverein Solar Untersee sowie der Verein Solarfähre Untersee haben sich am Mittwoch zum Solarverein Untersee zusammengeschlossen.

Die Zusammenführung der beiden Vereine Trägerverein Solar Untersee und der Verein Solarfähre Untersee zum «Solarverein Untersee» am Mittwoch im Foyer Turmhof ist vollzogen worden. Dieser Schritt war konsequent, denn beide Vereine hatten ohnehin nur einen Vorstand. Da die meisten Vorstandsmitglieder beiden Vereinen angehörten, gab es auch keine rechtlichen Probleme.

An der Jahresversammlung des Vereins Solarfähre Untersee wurde von Präsident Rémy Eck im Namen des Vereins pro forma der Antrag auf Auflösung des Vereins rückwirkend per 31. Dezember 2005 gestellt. Die bisherigen Mitglieder wurden eingeladen, dem Trägerverein Solar Untersee (TSU) beizutreten. Dem Antrag wurde ohne Gegenstimme zugestimmt. Das Vermögen von etwa 8000 Franken wird in den Solarverein Untersee eingebracht. Die Abwicklung dieses Transfers übernimmt der Vorstand.

«Richtige Entscheidung»

Die Gründe für die Auflösung des Vereins Solarfähre im siebten Jahr seines Bestehens sind vielfältig. Zum einen gibt es einen wirtschaftlichen Aspekt: Ein finanzieller Erfolg war trotz der Verlängerung der Fährsaison 2005 ausgeblieben. Unter dem Strich sei, so Rémy Eck, ein Verlust von insgesamt 30 000 Euro geblieben.

Die «Bodensee-Solarschifffahrts-Gesellschaft» (Bosog) wiederum ist die Betriebsgesellschaft für die Fähre, in der der Verein Solarfähre 21 Prozent der Anteile sowie ein Stimmrecht von 25 Prozent besaß. Jörg Dürr-Pucher, Bosog-Geschäftsführer, hat das Defizit übernommen und wird den Fährbetrieb bis Ende 2007 auf jeden Fall aufrecht erhalten. Eugen Tanke, Vorstandsmitglied, TSU, argumentierte, dass die Aufbauarbeit geleistet worden sei. Indem Jörg Dürr das Defizit übernommen habe, müsse der Verein auch nicht mehr gestalterisch tätig sein. Daher sei die Entscheidung «rauszugehen» richtig gewesen. Die Mitglieder des Trägervereins Solar Untersee (TSU) stimmten an ihrer Jahresversammlung dem Antrag auf Übernahme der Aktiva und Verpflichtungen des – nun ehemaligen – Vereins Solarfähre Untersee in Bezug auf die Konzession der Höri- und Solarfähre sowie den Antrag auf Namensänderung in «Solarverein Untersee» einstimmig zu.

Wenig Sonne – wenig Strom

Neu in den Vorstand wurden Christoph Lehmann und Gerhard Klein, beide aus Steckborn, gewählt. Zur wirtschaftlichen Entwicklung des Solarvereins sagte Rémy Eck, dass die Solarstromproduktion des Jahrhundertsommers 2003 nicht erreicht werden konnte: 9376 Kilowatt im Jahr 2005 stehen 11267 Kilowatt im Jahr 2003 gegenüber. Etwa 1600 Kilowatt Solarstrom seien über das EW an die Bezüger in Steckborn geliefert worden. Der Trägerverein Solarfähre Untersee habe damit rund 1230 Franken eingenommen.

(Louise Jochims/ St. Galler Tagblatt v. 17.03.06)

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