Weiße Flotte begrüßt 2,4 Millionen Gäste an Bord

2,4 Millionen Gäste sind 2007 mit den 14 Schiffen der Weißen Flotte gefahren. Das sind sechs Prozent mehr als 2006, aber kein Anlass für Jubelgesänge. "Wir sind zufrieden mit den sechs Prozent, hoffen aber, im nächsten Jahr zulegen zu können", sagte der Geschäftsführer der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), Kuno Werner, gestern in Konstanz.

Besonders positiv entwickelte sich bei den Bodensee-Schiffsbetrieben der Geschäftsbereich Ausflugs- und Programmfahrten. Insbesondere die Fahrten zu den Bregenzer Festspielen, zu den großen Festen am See und die Rundfahrten sorgten in diesem Segment für eine Umsatzsteigerung von allein 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt rechnet man bis Jahresende mit einem Umsatzplus von acht Prozent. Zur Seebühne beförderten die BSB 15.000 Besucher.

Rückgänge im Charterbereich

Besonders erfreulich: Nach Jahren des Rückganges geht es dank erheblicher Marketinganstrengungen (Gesprächen mit Transportunternehmern) und der gestiegenen Treibstoffpreise auf der Motorfähre Friedrichshafen-Romanshorn wieder aufwärts (plus drei Prozent). Im Kursverkehr, dem größten Zuwachsträger, stieg der Umsatz um neun Prozent, während im Charterbetrieb aufgrund eingeschränkter Kapazitäten Rückgange hingenommen werden mussten. Als Programmhighlights bezeichnete Werners Kollege Jörg Handreke die Teilnahme an der Schiffsbrücke, die von Meersburg aus gestarteten "Piratenfahrten", das "Rädleschiff" ab Lindau und die Flottensternfahrt. Wegen des ungewöhnlich schönen Wetters war der April der hervorragende Monat. Das zeigt, so Kuno Werner, "wie wetterabhängig wir sind".

BSB wollen von EM profitieren

Den erstmals angebotenen Ausflugsfahrten mit dem Katamaran nach Lindau blieb der wirtschaftliche Erfolg versagt. Aufgrund mangelhafter Nachfrage fielen 35 Prozent der geplanten Fahrten aus. Insgesamt fuhren 1526 Passagiere bei 43 Fahrten von Konstanz nach Lindau. Nicht erfolgreich waren auch die Abendfahrten zwischen Friedrichshafen und Konstanz, weshalb das Programm ebenfalls reduziert wurde.

Trotz der teilweise nicht angenommenen Angebote will beziehungsweise kann die BSB nicht nachlassen, auf dem See ein attraktives Programm zu bieten. Vor allem die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz mit den prominenten Kommentatoren des ZDF auf der Seebühne in Bregenz will man nutzen, um sich selbst weltweit zu vermarkten. Anders als bei der Fußball-WM 2006, die an den Schiffsbetrieben vorbei spielte, will man von der EM profitieren. Das ist nach den Worten Handrekes auch der Grund, warum die Flottensternfahrt am 26. April nach Bregenz führt.

Preise steigen um drei Prozent

Neu im Fahrplan 2008, der in Millionenauflage bereits in trockenen Tüchern ist, sind zusätzliche Querverkehre zwischen Friedrichshafen und Rorschach schon ab 1. Mai sowie in der Hauptsaison zwischen Hagnau und der Insel Mainau. Dazu kommen Ausflugsverkehre mit dem Katamaran von Lindau/Bregenz nach Meersburg und zur Insel Mainau an zwei Tagen der Woche von Mai bis September. Außerdem ein Kat-Ausflugsverkehr von Lindau/Bregenz nach Friedrichshafen an fünf Tagen der Woche vom 2. Mai bis Ende September. Die Saison 2008 beginnt für die Weiße Flotte mit der Kursschifffahrt am 21. März. Die Fahrpreise der Bodensee-Schiffsbetriebe steigen durchschnittlich um drei Prozent.

(Schwäbische Zeitung v. 06.12.07)  

 

Freude über das Umsatzplus

Ein Umsatzplus von sieben Prozent verzeichnet der Geschäftsbereich Bodenseefähre Friedrichshafen - Romanshorn der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) im fast abgelaufenen Jahr 2007. Diese erfreuliche Tatsache meldete gestern in einer Jahresabschluss-Pressekonferenz in Konstanz der kaufmännische Geschäftsführer der BSB, Kuno Werner.

"Früher gab es in dieser Sparte leider rückläufige Tendenzen. Jetzt haben wir bei den BSB-Fahrgästen von Januar bis Oktober drei Prozent, bei den Autos ebenfalls drei Prozent und bei den Lastwagen sogar fünf Prozent mehr, oder in Zahlen ausgedrückt 237.000 Passagiere, 30.133 Autos und 4.567 Lastwagen", betonte Werner. Aufgrund der Wetterlage sei der April bereits ein herausragender Monat gewesen, führte der Geschäftsführer zur Begründung dieses Anstiegs an, ferner seien intensive Marketingmaßnahmen vorgenommen worden, so auch speziell bei den Transportunternehmen. "Die Rahmenbedingungen haben sich bei uns auch deshalb verbessert, weil die Treibstoffpreise stark erhöht wurden und sich so der Weg um den See herum verteuert hat. Schließlich spielt auch das immer mehr gestiegene Umweltbewusstsein eine Rolle", meinte Kuno Werner.

Zur Rolle des neuen Schiffs der Vorarlberg-Lines mit rund 1.000 Passagieren, der "Sonnenkönigin", die wie berichtet in der Bodan-Werft in Kressbronn gebaut wird, sagte er: "Ich gehe davon aus, dass wir sie nicht als eine Konkurrenz, sondern als Ergänzung für die Schifffahrt auf dem Bodensee ansehen müssen, denn sonst gibt es nur Verlierer." Sein Kollege, der Technische Geschäftsführer Jörg Handreke, sieht ein "gedeihliches Miteinander" mit Österreichern und Schweizern. "Natürlich haben wir auch wieder einen gemeinsamen Fahrplan hingekriegt. Es ist doch klar, dass wir mit ihnen sprechen und eine rege Kommunikation zwischen uns herrscht."

Die Werft in Friedrichshafen bleibe nach wie vor Eckpfeiler der Instandsetzung aller Schiffe, beantwortete Handreke eine weitere Frage des SÜDKURIER. Es gebe im Moment keine Alternative für sie. Daran halte man fest. Für die von der Stadt Friedrichshafen vorgesehene Überbauung des Areals am Hinteren Hafen einschließlich der BSB eigenen Werft seien ihm keine konkreten Überlegungen bekannt. "Da ist nach wie vor noch alles offen."

Auf ein "wichtiges Treffen" machte abschließend Kuno Werner aufmerksam: Heute kommen in Friedrichshafen auf der "Graf Zeppelin" die Vertreter der Städte Konstanz und Lindau zusammen, um den so genannten Hafenstreit in Lindau endgültig beizulegen. Er beurteile die Aussichten als sehr gut, dass es an diesem Donnerstag endgültig zu einer gütlichen Einigung zwischen den beiden Städten komme, hoffte Werner.

(Volker Geiling/Südkurier v. 06.12.07)

Schiffsbetriebe

Die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) in Konstanz bieten mit einer Flotte von 14 Schiffen Kursverkehr sowie Ausflugs-, Programm- und Charterfahrten, ferner gemeinsam mit der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) den Fährbetrieb zwischen Friedrichshafen und Romanshorn. Seit 2003 gehören die BSB dem Konzern der Stadtwerke Konstanz GmbH an.

 

Weiße Flotte fährt in schwarze Zahlen

Nach dem katastrophalen Jahr 2006 rechnet die Weiße Flotte für 2007 wieder mit einem leichten Gewinn. Wie die deutschen Bodensee-Schiffsbetriebe mitteilten, wurden sechs Prozent mehr Fahrgäste befördert. Der Umsatz steigt um acht Prozent auf rund zwölf Millionen Euro. Die Fahrkarten werden 2008 um etwa drei Prozent teurer.

So richtig zufrieden waren die Chefs der Weißen Flotte bei ihrer Jahresbilanz nicht. Die früher gewohnten Werte von drei Millionen Fahrgästen im Jahr haben sie auch 2007 nicht erreicht. Befördert wurden mit 14 Schiffen 2,4 Millionen Passagiere (2006: 2,27 Millionen, 2005: 2,7 Millionen). Grund sei das wechselhafte Wetter und der Umstand, dass die Schönwettertage oft auf die ohnehin umsatzstarken Wochenenden entfallen seien, so die Geschäftsführer Kuno Werner und Jörg Handreke. 

Den Umsatz bis einschließlich Oktober gab das Unternehmen im Besitz der Stadt Konstanz mit 11,4 Millionen Euro an (2006: 10,6 Millionen). Da die Ausflugsschifffahrt über den Winter eingestellt ist, kommen bis Jahresende nur noch einige Hunderttausend Euro von der Fähre Friedrichshafen-Romanshorn und Spezialangeboten im Advent und zu Silvester dazu. Handreke sagte aber, dass auf jeden Fall ein "kleiner Gewinn" erreicht werde.

Die Umsätze stiegen laut den Schiffsbetrieben in allen Bereichen außer dem Chartergeschäft. 70 Prozent der Umsätze entfallen nach wie vor auf die klassischen Kursschiffe. Hier möchten die Schiffsbetriebe dafür sorgen, dass die Kunden künftig längere Strecken fahren: Der durchschnittliche Umsatz liegt bei 4,80 Euro, das entspricht im Erwachsenentarif nicht einmal der Strecke Konstanz-Mainau.

Mit besonderer Spannung blicken die Schiffsbetriebe im nächsten Jahr nach Bregenz. Dort soll mit mehr als einjähriger Verzögerung bei der österreichischen Bodenseeflotte das Event-Schiff "Sonnenkönigin" in Dienst gestellt werden. Flotteneigner Walter Klaus will auf dem futuristischen, riesigen Schiff Veranstaltungen aller Art anbieten. Als Konkurrenz empfinde man dies nicht, so Werner und Handreke: "Uns ist alles willkommen, was die Aufmerksamkeit auf den Bodensee-Tourismus lenkt." 

In die nächste Saison wollen die Schiffsbetriebe mit einer runderneuerten "München" starten. Das 1962 gebaute Schiff wird derzeit auf der Friedrichshafener Werft auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, erhält neue Böden und Wände und eine Behindertentoilette. Angesichts des laufenden Flottenumbaus hin zu kleineren und sparsameren Schiffen nannte Handreke die Investition von 2,3 Millionen Euro "grenzwertig". 

Ab Frühjahr setzt die Weiße Flotte weiter auf ihren wichtigsten Umsatzbringer, den Kursverkehr. Zudem soll es die bewährten Sonderfahrten etwa zur Seebühne im Bregenz geben. Fortgesetzt werden die im Jahr 2007 erfolgreich gestarteten Piraten-Fahrten für Kinder und Familien. Die Sommersaison 2008 beginnt am 21. März. Am 26. April findet die große Flotten-Sternfahrt statt. Ziel ist diesmal Bregenz, wo die Weiße Flotte schon die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz einstimmen will.

Die Fahrpreise steigen um drei Prozent bei den normalen streckenabhängigen Tarifen und um 3,5 Prozent bei den Festpreisangeboten. Angesichts steigender Treibstoffkosten sei dies unausweichlich, sagte Kuno Werner. Ein Verspätungs-Chaos wie teilweise 2007 werde man durch einen verbesserten Fahrplan zu verhindern versuchen, so Jörg Handreke.

(Jörg-Peter Rau/Südkurier v. 06.12.07)

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