Dichtung leckt: Ölalarm im Hafenbecken

Die Motorfähre "Friedrichshafen" hat gestern Morgen eine unbekannte Menge Hydrauliköl ins Hafenbecken verloren. Die Feuerwehr legte Ölsperren rund um die Fähre. Das Schiff ist nach Angaben der Bodensee-Schiffsbetriebe für ein bis zwei Wochen außer Betrieb.

Ölgeruch über dem BSB-Hafen, Ölschlieren im östlichen Bereich des Hafenbeckens - so stellte sich die Situation gestern Morgen dar, als die Mannschaft der Fähre "Friedrichshafen" das Schiff für den ersten Kurs nach Romanshorn in Betrieb nehmen wollte. Doch dazu kam es nicht. Als sie bemerkten, dass das Öl im Wasser wohl von der "Friedrichshafen" stammen dürfte, ließen sie das Schiff wohlweislich im Hafen und setzten die "Euregia" für den täglichen Liniendienst ein.

Nach den bisherigen Erkenntnissen ist das Hydrauliköl an einer Flügelschaftdichtung eines so genannten Voith-Schneider-Antriebs ausgetreten. "Wie viel Öl tatsächlich in den See gelangt ist, kann man schlecht sagen", räumte Louis Laurösch, Friedrichshafens Stadtbrandmeister, gestern ein.

Etwa 20 seiner Feuerwehrleute legten eine schwimmende Ölsperre um das Fährschiff, um zu verhindern, dass sich das Hydrauliköl weiter im Hafenbecken ausbreitet. Allerdings hatte sich gestern Morgen bereits ein laut Polizeiangaben mehrere hundert Quadratmeter großer Ölfilm gebildet. Mit einem speziellen Vlies saugten die Feuerwehrleute Teile des Ölfilms auf - dort, wohin sie mit ihrem Schlauchboot gelangten. An anderen Stellen wurde das Öl mit einem Abbaumittel besprüht, das mit Hilfe von Bakterien den Ölfilm abbaut und seinerseits wieder biologisch abbaubar sein soll.

Die Fähre "Friedrichshafen" ist jetzt erst einmal außer Betrieb. "Der Propeller muss raus", sagte gestern eine Sprecherin der Bodensee-Schiffsbetriebe, denen das Fährschiff gehört. Voraussichtlich in den nächsten Tagen soll ein Autokran den defekten Voith-Schneider-Antrieb aus dem Rumpf der "Friedrichshafen" heben. Dann soll er in der Werft der Stadtwerke Konstanz oder beim Hersteller in Heidenheim repariert werden. Die BSB-Sprecherin geht davon aus, dass die Fähre in etwa ein bis zwei Wochen wieder eingesetzt werden kann.

(Wolfgang Boller/Südkurier v. 10.07.07)

 

Ölfilm im Hafen stellt keine Gefahr dar

Die Freiwillige Feuerwehr setzt ihre neuen Ölsperren ein. Damit grenzen die 20 Feuerwehrleute mit zwei Booten die Ausbreitung eines Ölteppichs ein. Taucher hatten zuvor an der Fähre "Friedrichshafen" einen Ölaustritt im Bereich des Antriebs entdeckt. Offenbar verliert die Fähre über eine defekte Dichtung dort Hydrauliköl. Die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH holen derzeit Angebote über eine Reparatur des Antriebs ein. Die Fähre muss dazu vor das k42 befördert werden, damit von dort ein Autokran den Antrieb aus dem Schiff heben kann. Diese Arbeiten sollen so schnell wie möglich vonstatten gehen. Von dem Ölfilm, der sich im Hinteren Hafen ausbreitete, gehe, so Wasserschutzpolizei und Feuerwehr, keine dringende Gefahr aus

(Schwäbische Zeitung v. 10.07.07)

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