SÜDKURIER öffnet Türen: Stippvisite im Maschinenraum

Der SÜDKURIER öffnet Türen: Blick hinter die Kulissen der Werft und der Fähre „Euregia“ begeistert die Leser

„Unser Katamaran Ferdinand kriegt eine neue Schraube und Sie können dabei sein“, gab der Werkstattleiter der Werft in Friedrichshafen, Gerald Kamm, den Leserinnen und Lesern des SÜDKURIER bekannt.

Sie hatten bei der Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ eine Werftbesichtigung der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) und eine Fahrt mit der Fähre „Euregia“ nach Romanshorn und zurück gewonnen. Alle 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – mehr als 200 hatten sich beworben – gingen am Abend um einige Erlebnisse reicher von Bord.

Zunächst hatten am Mittag SÜDKURIER-Regionalleiter Herbert Guth und BSB-Marketingleiter Manfred Weixler die Gewinner begrüßt und den Programmablauf mitgeteilt. In einer gut einstündigen Führung schilderte Gerald Kamm die Arbeit in der Werft, immer wieder von Fragen der wissbegierigen Besucher unterbrochen.

„Wir selbst bauen keine eigenen Schiffe, sondern wir reparieren sie“, erklärte Kamm. Mehr als 30 Elektriker, Schlosser, Schreiner und Maler arbeiten in der Werft. In den Sommermonaten wird die Besatzung auf fünf oder sechs Mitarbeiter reduziert, während ihre Kollegen in vielerlei Funktionen auf dem Bodensee im Einsatz sind.

Da die Schiffe in den Wintermonaten überholt werden, arbeitet die Werft dann mit bis zu 40 Fremdfirmen zusammen, erfuhren die Leser. Für Gerald Kamm, der seit 13 Jahren auf der Werft beschäftigt ist und davor in Singen bei der Bahn tätig war, ist die Werft nicht wegdenkbar. „Wir alle leisten hier sehr gute Arbeit und würden natürlich gern hier noch lange in Friedrichshafen bleiben“, bezog er sich auf Absichten der Stadt, das „Filetstück“ am Hinteren Hafen von den BSB zu kaufen.

Herzlich willkommen hieß Manfred Weixler die Gäste dann an Bord der „Euregia“, die 60 Meter lang und 13 Meter breit ist und 1996 auf der Bodan-Werft in Kressbronn vom Stapel lief. Er berichtete kurz über die Anfänge des Pkw- und Lkw-Fährverkehrs zwischen Friedrichshafen und Romanshorn. Er sei nach Einstellung des Trajektverkehrs 1974 aufgenommen worden. „Auf die Eisenbahnwaggons folgten die Autos“, sagte der Marketingleiter.

Die „Euregia“ fahre unter deutscher und schweizerischer Flagge, weiter verkehre noch die deutsche „Friedrichshafen“ und die Schweizer „Romanshorn“. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 586 000 Personen befördert, 56 000 Fahrräder, 63 300 Pkw und 8200 Lkw. „Da sage noch einer bei diesen Zahlen, der See trenne und verbinde nicht“, merkte Weixler an.

Krönende Höhepunkte der Tour waren die Stippvisiten im Maschinenraum und auf der Brücke des Schiffs, bei denen die Schiffsführer Norbert Horstmann und Johannes Schlunke fachmännische Auskünfte gaben. Mit einem zünftigen Dämmerschoppen, spendiert von den BSB, endete die Veranstaltung, die sicherlich allen Leserinnen und Lesern des SÜDKURIER in guter Erinnerung bleiben wird.

(Volker Geiling/Südkurier v. 01.10.10)