Die „Pluto“ dampfte allen Konkurrenten davon

Klinikprofessor Friedrich Wilhelm Busch glänzte als Steuermann beim Dampfbootrennen.

Mit dem international besetzten Dampfbootrennen vor der Bodmaner „Küste“ und dem Freundschaftsbesuch des schönsten europäischen Schaufelraddampfers „Hohentwiel“ erreichten die Feiern zum 30-jährigen Bestehen des Deutschen Dampfbootvereins einen letzten Höhepunkt. Obgleich Neptun den „Dampfböötlern“ wenig freundlich gesinnt war, spulten sie ihr Außenprogramm planmäßig ab. Sehr zur Freude der vielen Besucher, die an den Jubiläumstagen Bodman bevölkerten.

Dampfbootrennen erlebt man auf dem Bodensee nicht alle Tage. Zuletzt 2008, als der Deutsche Dampfbootverein in Bodman, dem Ort seiner Gründung, sein 25-jähriges Bestehen feierte. Das letzte Rennen lag also fünf Jahre zurück. So ist auch das große Interesse an dieser nostalgischen Veranstaltung zu erklären. Das See-Ende lag buchstäblich unter Dampf, sowohl zu Wasser als auch zu Lande, sorgte doch auch außerhalb des nassen Elements ein 100-jähriges Dampfauto aus Belgien ganz schön für Dampf.

Insgesamt hatten sich bei bewegter See 16 besonders seetüchtige Dampfboote an den Start gewagt, die sich ein spannendes Rennen lieferten. Drei Runden waren zwischen dem Gemeindehafen und der „Greth“ zu absolvieren. Da musste gewaltig Dampf abgelassen werden und die Steuermänner und -frauen hatten angesichts des hohen Wellengangs Mühe, ihre Boote auf Kurs zu halten.

Ganz besonders gelang dies dem Steuermann der „Pluto“, Friedrich Wilhelm Busch, im „Zivilberuf“ Professor und Facharzt für Onkologie und Hämatologie an den Sana-Kliniken in Hof (Bayern), der die drei Runden in einer Zeit von 12 Minuten und 3 Sekunden absolvierte. Dieses 8,50 Meter lange und knapp zwei Meter breite offene Boot, das Klassik und Moderne verbindet, ließ der Bauherr nach historischem Vorbild neu konstruieren.

Das Siegerboot wurde hart verfolgt vom österreichischem Boot „Kaiserin Elisabeth“ aus Fußach mit Steuermann Maximilan Stark und „St. Urs“ aus Solothurn/Schweiz (Steuermann Martin Schmid). Dahinter konnte sich das deutsche Boot „Felicitas“ aus Wasserburg (Bodensee) mit Steuerfrau Felicitas Schmid platzieren, übrigens die einzige Frau, die sich an dem anspruchsvollen Rennen beteiligte. Alle drei Boote der Bodmaner Dampfbootbesitzer waren mit von der Partie, die sich beachtlich in Szene setzen konnten. Die „Gustav Prym“ von Karl Sailer, sonst erfolgsgewohnt, konnte sich den fünften Platz sichern. Die „Stephanie“ von Hans Götz kam auf Rang sieben, und Norbert Drechsler erreichte mit seiner „Münchhausen“ den zehnten Platz. Alle Dampfböötler zollten der Organisation (Norbert Drechsler und Karl Sailer) höchstes Lob.

(Friedrich W. Strub/Südkurier v. 13.06.13)

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