Stadtwerke-Fähre Kreuzlingen in neuem Design

Die Motorfähre Kreuzlingen der Stadtwerke Konstanz GmbH wurde in den letzten Wochen in Kressbronn bei einer größeren Revision technisch auf Vordermann gebracht und erhielt gleichzeitig eine komplett neue Inneneinrichtung. Mit dieser Investition in Höhe von rund einer halben Million Euro setzen die Konstanzer Stadtwerke die Modernisierung ihrer Flotte fort.

Nachdem im Winter 2004/2005 die Antriebsmotoren der „Kreuzlingen“ erneuert werden mussten, waren jetzt auch neue Elektromotoren, eine neue Verkabelung sowie elektrische Schaltanlagen fällig geworden. Auch die Toilettenanlagen wurden komplett erneuert. Einige Arbeiten wurden von der Bodanwerft in Kressbronn übernommen, mit der die Stadtwerke Konstanz schon seit dem Bau der ersten Fähre 1928 zusammenarbeiten. Außerdem war die Werft der Schweizerischen Bodensee- Schiffahrtsgesellschaft AG, zahlreiche Handwerksbetriebe aus der Region und eigene Mitarbeiter der Stadtwerke Konstanz an Revision und Umbau beteiligt.

Seit ihrer Indienststellung im Jahr 1993 ist die „Kreuzlingen“ an die 200.000 mal zwischen Konstanz und Meersburg hin- und hergependelt. „Unsere Fährschiffe fahren mit zahlreichen Fahrgästen und Fahrzeugen pro Tag an die 48 mal von einem Seeufer zum anderen – das bedeutet eine starke Belastung für Schiff und Antrieb. Regelmäßige Revisionen sind daher dringend notwendig, um die Betriebssicherheit herzustellen“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Konrad Frommer.

Die neue Inneneinrichtung überrascht die Fahrgäste mit einem maritimen und sehr komfortablen Ambiente. Entwurf und Projektleitung des gesamten Innenausbaus waren in der Hand der Planergruppe Beck aus Markdorf, die ebenfalls für das besondere Design der „Fritz Arnold“ und der „Tabor“ verantwortlich zeichnen. Eine erstmals auf einem Bodenseeschiff installierte Lichtdecke lässt die Aufenthaltsräume der „Kreuzlingen“ sehr hell erscheinen. Im bewirteten Bistroteil lädt eine zwölf Meter lange Bar mit kopfseitigen „Stammtischen“ zum gemütlichen Plausch ein. Für die 15-minütige Überfahrt bietet das renovierte Fährschiff den Fahrgästen noch mehr als bisher eine angenehme und erholsame Atmosphäre.

Motorfähre Kreuzlingen - Daten:

Indienststellung 4.7.1993
Länge über Alles 68,00 m
Breite über Scheuerleiste 13,40 m
Zulässige Personenzahl 700
Lademöglichkeit an PKW 54
Kursgeschwindigkeit 22,5 km/h
Antriebsmotoren 4 MTU 12V 2000
Antriebsleistung 4 x 395 kW (gesamt: 1.700 PS)

(Stadtwerke Konstanz v. 06.03.07)

 

Polster, grün wie der Bodensee

Die Fähre Kreuzlingen hat nach 14 Jahren eine neue Inneneinrichtung erhalten

Keine Kantinen-Atmosphäre, sondern maritime Stimmung: Mit diesem Ziel hat Innenarchitekt Peter Rohde den Innenraum der Fähre Kreuzlingen neu entworfen. Gestern stellten die Stadtwerke das Ergebnis vor: Strahlend weiße Tische, Wände und Böden im Holzdesign sowie dunkelgrüne Lederpolster. Die Farbe erinnere an den Bodensee, sagte Rohde. Die Seeoberfläche schillere nicht blau, sondern in einem tiefen Grün. Das Design orientiert sich an jenem der Fähren Tabor und Fritz Arnold, deren Innenräume ebenfalls die Planergruppe Beck aus Markdorf entworfen hatte. Stadtwerke-Geschäftsführer Konrad Frommer freute sich besonders über die neue Rund-um-Sicht. Im Gegensatz zu früher steht die Bistrotheke ohne Trennwände frei im Raum. 350000 Euro ließen sich die Stadtwerke die Gestaltung kosten. Die Fähre ist seit 14 Jahren unterwegs, 200000 Mal ist sie seither zwischen Konstanz und Meersburg gependelt. "Die Kreuzlinger werden stolz sein, dass das Schiff mit ihrem Namen jetzt im neuen Glanz erstrahlt", sagte Frommer. Für die Spitze der Nachbarstadt und Konstanzer Kommunalpolitiker gibt es noch einen eigenen Empfang.

Noch einmal 150.000 Euro kostete nicht sichtbare neue Schiffstechnik. Mit Signal-Knöpfen können Passagiere den Schiffsführer vom Passagierdeck aus alarmieren; die Besatzung kann umgekehrt über Videokameras den Innenraum überwachen. Die Bilder würden nur am Monitor betrachtet, aber nicht aufgezeichnet, sagte Fähre-Chef Krister Hennige. Auch die Schiffsführer profitieren vom Umbau: Sie sitzen nun auf der Brücke nicht mehr auf Bürostühlen, sondern in bequemen Kapitänssesseln.

Sicherheit und Komfort seien für sein Unternehmen wichtig, sagte Frommer, der sich wegen zwei Pannen in jüngster Zeit zerknirscht gab.
Einmal hatte eine kaputte Sicherung, einmal ein anderes Kleinteil
Fähren mitten auf dem See gestoppt. Frommer lobte aber die Mitarbeiter, die beide Schiffe in zwanzig Minuten wieder flott bekommen hätten. Bei der Diskussion um die Fahrpreise verwies der Geschäftsführer auf Dauerkarten. Rund 1000 Pendler nutzten bereits Saison-, Jahres- oder Punktekarten.

Mit der neuen Gestaltung der Kreuzlingen ist der Umbau der Innenräume der Stadtwerke-Fähren abgeschlossen. Doch schon arbeiten die Stadtwerke an einem noch größeren Projekt: 2010 wollen sie ein neues Fährschiff in Betrieb nehmen. Die zuständigen Gremien sollten dazu dieses Jahr grünes Licht geben, kündigte Frommer an. Es wäre nach 1993 (Kreuzlingen) und 2004 (Tabor) die dritte neue Fähre in 17 Jahren.

(Südkurier v. 07.03.07)

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