Jazzige Hochlaune auf dem See

"Swiss-German-Dixie-Corporation" verwandelte die Fontainebleau in eine "Dixie-Fähre"

Zum 25-jährigen Bestehen der "Swiss-German-Dixie-Corporation" wurde das Parkdeck der Fähre Fontainebleau von seiner regulären Autofracht befreit und in eine Konzert-Plattform verwandelt für eine vierstündige Rundfahrt als "Dixie-Fähre". Da dieses Special zum Bandjubiläum ein großer Erfolg war, sticht man vermutlich in Zukunft jedes Jahr von Staad aus in See.

Wasser, Schiff und Dixiemusik haben bereits seit langer Zeit auf den so genannten Mississippi-Showboats in New Orleans ihre Tradition. Nachdem der Jazz über den großen Teich zu uns herübergeschwappt war, wurde dieser besondere Musikspaß auch hier zu Lande auf dem Bodensee schon in den 50er Jahren in Form von Riverboat-Shuffles auf dem Raddampfer "Schaffhausen" gepflegt - und fand regen Anklang.

Dass Jazz auf dem Wasser eine gute Idee ist, fand auch der gebürtige Markelfinger Kurt Lauer, der mit einigen Freunden die "Swiss-German-Dixie-Corporation" gegründet hat. Das ist nun genau 25 Jahre her.

Seither hat die Formation um den beliebten Klarinettisten und Saxofonisten neben einer beträchtlichen Fangemeinde bereits ebenfalls eine gewisse Tradition geschaffen. Auch zum 25-jährigen Jubiläum brachte das Dixie-Sextett sein Fähre-Publikum auf der "Fontainebleau" in jazzige Hochlaune. Fährewirt Rüdiger Niedwitzki sorgte dafür, dass neben musikalischen Höhepunkten auch das Kulinarische nicht zu kurz kam. Neben Kurt Lauers Darbietungen auf der Klarinette, die streckenweise vor allem durch ihren elegischen Charakter hervorstach, glänzte auch Schlagzeuger Flavio Ferrari aus Schaffhausen, der von sich behauptet, der schnellste Drummer der Schweiz zu sein. Walter Vocke aus Pfullendorf zupfte das Banjo.

Auch Trompeter "Don Ronaldo", der mit bürgerlichem Namen Roland Wohlhüter heißt und aus Markdorf stammt, Vladimir Matejka, der sein Posaunenspiel am Prager Konservatorium studierte, und Toni Schreck am Sousaphon legten von Zeit zu Zeit virtuose Soli hin. So wurde das zahlreich erschienene Publikum während der gesamten vierstündigen Fahrt nicht müde, kräftig zu applaudieren. Und obwohl auf Grund der engen Bestuhlung keine offizielle Tanzfläche vorhanden war, ließen sich einige Pärchen nicht davon abhalten, das Tanzbein zu schwingen.

Die in dieser Form zum ersten Mal als Modellversuch inszenierte "Dixie-Fähre" war somit ein Erfolg. Und wenn die Band ihr Versprechen einhält, wird die "Fontainebleau" auch in den kommenden Jahren zu dieser Sondertour auslaufen.

(Südkurier v. 17.09.03)

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