Stadtrat berät, ob Schiff auf Hintere Insel kann

Seit Herbst 2004 liegt die ausrangierte MS Lindau neben dem Mangturm. Spätestens Ende April schlägt ihr letztes Stündlein - wenn nicht der Rettungsplan von Reiner Fügen und seinen Mitstreitern klappt: Ob sie als Museumsschiff auf die Hintere Insel darf, darüber berät der Stadtrat am 25. April.

Der Schiffsmodellbauer Reiner Fügen, die Lindauer Firma Sicotec (die die Parkplätze vor und auf der Insel betreut) und der Bodenseesportfischerverein haben die Lösung für die rund 48 Jahre alte MS Lindau ausgetüftelt: Sie soll ihren letzten Ankerplatz auf einer Grünfläche auf der Hinteren Insel finden. Fügen will dort einige seiner Modelle ausstellen, Sicotec ihr Parkplatzbüro darin einrichten, und neben einem Vereinsheim der Bodenseefischer soll die MS Lindau dann auch als Info rmationsort dienen.

Doch die Bodensee-Schifffahrtsbetriebe, denen die MS Lindau noch gehört, wollen das alte Motorschiff spätestens bis 30. April aus dem Hafen holen und verschrotten. Deswegen drängt die Zeit, wenn die "Lindau" erhalten bleiben soll. Dafür brauchen die möglichen Retter die Hilfe der Stadt: Die müsste rund 300 Quadratmeter zur Verfügung stellen. 19 Stadträte haben bereits mit ihrer Unterschrift signalisiert, dass sie die MS Lindau erhalten sehen wollen. Für die jüngste Sitzung des Bauausschusses kam der Punkt zu spät. Doch Oberbürgermeisterin Petra Seidl habe ihm zugesagt, dass sich der Stadtrat am 25. April mit dem Thema beschäftigen werde, sagte Stadtrat Hermann Kreitmeir der LZ. Bis dahin ist vor allem die Verwaltung gefragt. Denn bei dem angepeilten Standort handelt es sich um Auffüllgelände, das eigentlich als Parkplatz gewidmet ist. Zwar würde auch die MS Lindau dort im weiteren Sinne "parken". Aber wahrscheinlich müsste dieser Bereich als Museumsfläche umgewidmet werden, vermutet Kreitmeir momentan.

(Lindauer Zeitung v. 18.04.06)

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