Weniger Lastwagen pro Fähre

Bodenseepegel sinkt: Fähren Meersburg-Konstanz queren den See mit geringerer Belastung

Verblüfft blicken Konstanz-Touristen auf den Pegel-Wert zu Imperias Füßen am Konstanzer Hafen. Im Januar, wo der Normalwert als 3,62 Meter angegeben wird, zeigte die gelbe Digitalanzeige gestern einen Pegelstand von 2,37 Meter. Welche Folgen hat der niedrige Wasserstand für den Fährbetrieb auf dem See? "Wir fahren auch weiterhin", sagt Silke Rockenstein , Pressesprecherin der Stadtwerke Konstanz , dem niedrigen Wasserstand zum Trotz. Allerdings bestehen laut Rockenstein bereits seit dem Pegelstand von 2,50 Meter Einschränkungen: "Wir fahren seitdem mit etwas weniger Beladung". Das heißt, dass weniger Lastkraftwagen pro Fähre zugelassen sind.

Auf die Fähre "Kreuzlingen" beispielsweise dürfen derzeit nur noch vier Lastkraftwagen pro Fahrt. Mit Sinken des Wasserstands wird die Belastung der Fähren angepasst. Bei einem Stand von 2,30 Metern werden die Einschränkungen noch verstärkt, kündigte die Pressesprecherin gestern an. Ab welchem Wasserstand eine Einfahrt in den Staader Hafen nicht mehr möglich ist, konnte sie nicht sagen. Noch sei die Hafeneinfahrt kein Problem - zumindest bei der Fähreverbindung von Konstanz nach Meersburg. Anders sieht die Situation bei der Autofähre von Friedrichshafen nach Romanshorn aus. Der Friedrichshafener Hafen ist nicht so tief ausgebaggert, so dass die Einfahrt bei einem Wasserstand von 2,30 Metern "kritisch" werde. Derzeit werde abgeklärt, wie man darauf reagieren könnte. Dies ist auch nötig - zumindest nach den Prognosen der Wetterfrösche von Meteomedia im Internet. In den nächsten Tagen sei demnach nicht mit Niederschlag oder großer Schneeschmelze zu rechnen. Somit kann der Wasserstand weiterhin drastisch sinken. Wird der gemessene Tiefststand 2,26 Meter von 1856 erreicht, wird auch die Rheinschifffahrt weitere Einschränkungen hinnehmen müssen. Schon jetzt sind Binnenschiffer laut Heinz Schulz von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Freiburg gezwungen, ihre Lasten zu reduzieren.

(Südkurier v. 10.01.06)

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